1209. Der Teufel als Schildwache auf der Hexenbastei.

[224] Mündlich.


Gleichwie in Ingolstadt der Gott sey bei uns auf den Mauern der Festung eine Kanone unter dem Arm Wacht gestanden, so hat er auch zu München auf der sogenannten Hexenbastei Nachts zwischen eilf und zwölf Uhr bisweilen die Schildwache abgelöst. Alsdann soll er den Soldaten mit rauher, hohler Stimme das »Abgelöst« zugerufen haben, die Soldaten hätten nie den Muth gehabt, Widerstand zu leisten. Den Herrn Offizieren vom Churfürstlichen Leibregiment soll die Geschichte Einiges zu schaffen gemacht haben. Mit den Stadtmauern von München fiel auch die Hexenbastei.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 224.
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