421. Marienbild zu Hof-Hegnenberg.

[445] Zimmermann geistl. Kal. I., 257.


In dasiger schönen und großen Schloßkapelle rastet ein gar altes, hölzernes Liebfrauenbildlein, darmit sich Anno 1632 Folgendes begeben. Ein Schwedischer Reitertrupp kam nach Hegnenberg und kochte allda bei aufgemachtem Feuer geraubtes Geflügel. Da nahm einer von ihnen das Marienbildlein aus der Kapell und warf es in's Feuer. Weil aber solches, auch nachdem es drei Stund darin gelegen, gar nicht schwarz geworden, hat es einer mit lästerlichen Schmähworten herausgerissen und[445] auf den Boden geworfen, worauf sich aber ein panischer Schrecken der Schweden bemächtiget, also daß sie in Eile davon gezogen. Das Bildlein aber ist an sein voriges Ort gekommen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 445-446.
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