452. Das Wurmeck zu München.

[470] Mündlich, u.C.F. Münchner Hundert und Eins I., 22.


Auf dem Eckhause der Weinstraße gegen den Schrannenplatz zu befindet sich ein Bild, welches einen Lindwurm vorstellt, daher der Name: »Wurmeck.« Dieses greifenähnliche Ungethüm war einst über München hingeschwebt und hatte es mit seinem Pesthauch vergiftet. Die Zeit der Begebenheit wird nicht näher angegeben, aber wahrscheinlich ist es in dem fünfzehnten Jahrhundert geschehen, als der »schwarze Tod« die Stadt entvölkerte. Eine spätere Sage fügte noch hinzu, daß jener Lindwurm auf dem Schrannenplatze sich niedergelassen und von einer an der Hauptwache stehenden Kanone getödtet worden sei.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 470-471.
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