697. Der wandelnde Thürmer.

[233] Mündlich.


Am Grafen Eckartsthurme zu Würzburg steht öfters Nachts ein grauer Mann unten an der Straßenecke. Wenn man ihn ansieht, verlängert er auf einmal seine Gestalt, und wird so groß, daß er mit seinem Kopfe die Thurmuhr erreicht, an die er dann mit der Hand greift. Dies ist der Geist eines Stadtthürmers, der einst seine Sturmglocke nicht zog, als in dem Hause eines ihm feindlichen Bürgers Nachts ein Brand ausgebrochen war.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 233.
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