703. Der Mühlgeist.

[236] Mündlich.


In der Kanalmühle zu Würzburg soll man zeitweilig Nachts ein großes Poltern und Jammern gehört haben; das ist der Mühlgeist, welcher sich in der Neujahrsnacht neben dem Mühlrade sehen läßt. Derselbe war einst ein Müllerbursche und liebte ein Mädchen, in welches noch ein anderer Müllerbursche verliebt war. In der Neujahrsnacht stieß er seinen Nebenbuhler mit einem höllischen Fluche in das Mühlwerk hinab und muß nun zur Strafe als Mühlgeist wandern.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 236.
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