7.

[453] Dein Aug' ist schwarz wie die Sturmesnacht,

Wenn Wolken den Himmel durchjagen;

Ich blick' hinein in die wilde Pracht

Und fühl' ein schwindelndes Zagen;

Dann wieder wie aus der Unendlichkeit quillt

Ein Glanz hervor, der das Bangen stillt.


Dein Aug' ist schwarz, ist schwarz wie der Tod;

Oft nur mit heimlichem Grauen,

Das mich in die Tiefe zu reißen droht,

Vermag ich hinein zu schauen;

Und Wonnen doch schauern aus ihm mich an,

Die nie ich geahnt, noch fassen kann.

Quelle:
Adolf Friedrich von Schack: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 2, Stuttgart 31897, S. 453.
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