2.

[143] Zwischen Kohnsen und Vardeilsen befindet sich in einer tiefen Einsenkung des Bodens der Hünenbrunnen. Oben auf[143] dem hohen Ufer – up'r borgplatten genannt – hat das Hünenschloß gestanden. Vor etwa zwanzig Jahren hat noch ein Bauer dort eine Mauer ausgebrochen. Man glaubt, daß an dieser Stelle noch der verschüttete Keller der Hünen sei, worin sich ein goldenes Spinnrad und ein goldener Haspel befinden soll. Die Quelle lieferte den Hünen auf der Burg ihr Trinkwasser. Wollten sie trinken, so legten sie sich der Länge nach an dem Abhange hin, so daß sie die Füße oben liegen ließen, während der Kopf unten an der Quelle lag.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 143-144.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.