2.

[69] Man glaubt der Nachtrabe sei früher ein Fuhrmann gewesen, der in diesen Vogel verwandelt ward, weil er bei seinen Lebzeiten Menschen und Vieh auf das grausamste mishandelte. Vor seinem Tode soll er gesagt haben, er wolle, daß er für seinen Theil am Himmelreiche immer fahren könne. Daher heißt der Nachtrabe auch der Fuhrmann; in Sievershausen wird er Karenförer (Kärrner) genannt. Alle hundert Jahre kommt er einmal »herum«.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 69.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.