Gespräch mit einer Statue der Venus.

Du Tochter Zeusens von Dionen,

Was hältst du da die schlaugebogne Hand,

Und hier das neidische Gewand

Vor die allmächtge Schönheitszonen?

Was ziehst du deinen Marmorleib

So furchtsam ein, und blickst beschämt zur Erde?

Was fehlt dir? Sprich. Es schickt sich für kein Weib,

So schön wie du, die ängstliche Gebehrde:

Nun, Meergebohrne, wirst du wieder aufwärts sehn,

Und niemals mehr so furchtsdam stehn?

Quelle:
[Johann Georg Scheffner]: Gedichte im Geschmack des Grecourt, Frankfurt; Leipzig 1771, S. 9.
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