Dritte Szene

[821] Julian, Sala und Felix. Dann der Diener.

Es wird etwas dunkler.


SALA. Wer ist's?

FELIX auf der Terrasse. Ich bin's. Ihr Diener sagte mir ...

SALA. Oh Felix! Seien Sie mir willkommen.

FELIX herunterkommend. Guten Abend, Herr von Sala. – Guten Abend, Herr Fichtner.

JULIAN. Guten Abend, Felix.

SALA. Ich freue mich sehr, Sie bei mir zu sehen.

FELIX. Die prachtvollen alten Bäume!

SALA. Ein Stück Wald – Sie müssen sich nur das Gitter wegdenken. – Was führt Sie zu mir, Felix? Ich habe Sie erst morgen früh erwartet. Sollten Sie schon zu einem Entschluß gekommen sein?

JULIAN. Stör' ich?

FELIX. O nein. Es ist kein Geheimnis. – Ich nehme Ihren Vorschlag an, Herr von Sala, und bitte Sie um die Freundlichkeit, mit dem Grafen Ronsky zu sprechen.

SALA reicht ihm die Hand. Das freut mich ... Zu Julian. Es handelt[821] sich um unsere asiatische Unternehmung.

JULIAN. Wie? ... Du hast die Absicht, dich dieser Expedition anzuschließen?

FELIX. Ja.

SALA. Haben Sie mit Ihrem Vater schon darüber gesprochen?

FELIX. Ich will es heute abend tun. – Aber das ist eine Formalität. Ich bin entschlossen, wenn nicht irgend ein anderes Hindernis dazwischen tritt ...

SALA. Ich werde den Grafen heute noch sprechen.

FELIX. Wie soll ich Ihnen danken?

SALA. Dazu liegt gar keine Ursache vor. Es braucht überhaupt keines Wortes mehr von mir. Der Graf weiß alles über Sie, was zu wissen notwendig ist.

DER DIENER erscheint auf der Terrasse. Eine Dame fragt, ob der gnädige Herr zu Hause sind.

SALA. Sie nannte ihren Namen nicht? – Die Herren entschuldigen einen Augenblick. Dem Diener entgegen, entfernt sich.


Quelle:
Arthur Schnitzler: Die Dramatischen Werke. Band 1, Frankfurt a.M. 1962, S. 821-822.
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