Sechster Auftritt.

[50] Die Vorigen. Gabriel.


GABRIEL schlägt Dikson unvermutet und derb auf die Schulter; sprechend. Herr!

DIKSON erschreckt aufschreiend. Ha! Fast zugleich.

ALLE ebenso. Ha!

GABRIEL selbst darüber heftig erschreckend. Ha!

DIKSON. Was giebt's? Er wendet sich furchtsam um. Du bist's, Gabriel? Ärgerlich. Was willst du denn?

GABRIEL stotternd. Herr, die Pächter sind im Wirtshaus versammelt und erwarten Euch!

JENNY. Gewiß wegen der morgenden Versteigerung. Geh, lieber Mann!

GEORG. Wegen des Verkaufs der Herrschaft Avenel?

JENNY. Ja. Die Pächter der Umgegend wollen sie an sich bringen.

GEORG. Und welchen Grund haben sie, auf eigene Rechnung einen solchen Kauf abzuschließen?

JENNY. Damit es dem verhaßten Gaveston nicht in die Hände falle und so der Familie Avenel erhalten werde und um es dem Grafen ungeschmälert als sein Eigentum zurückzustellen, wenn er einst unvermutet zurückkehren sollte.

GEORG. Eine solche Anhänglichkeit, ohne den Grafen zu kennen, verdient die höchste Anerkennung. Wer so allgemein geliebt wird, muß gut und edel sein!

DIKSON zu seinen Genossen. Geht, Freunde, um mit ihnen zu beratschlagen. Ich folge euch gleich nach.

Die Bauern verabschieden sich und entfernen sich nach links hinten.

Die Bäuerinnen gehen teilweise nach rechts ins Haus und folgen nach links.

Gabriel verliert sich in der Menge nach links.

Es wird langsam dunkel.


Quelle:
Boieldieu, François-Adrien: Die weiße Dame, Leipzig [1892], S. 50.
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