Neunter Auftritt

[104] Casperle allein; dann Gretl.


CASPERLE. Was hats denn hier gesetzt? Eine höllische Execution? Pah, wie das stinkt! Das hat meinem alten Herrn gegolten! Hab mirs gleich eingebildt, daß es so kommen müst. 's ist mir aber doch leid, daß ichs nit ein Bißerl vorausgewust hab. Hätt ihm gern noch einen Gruß an meine Großmutter aufgetragen.


Hört, ihr Herrn, ich laß euch wißen,

Mit dem Teufel seid ihr stäts besch – –:

Er hält nicht, was er auch verspricht,

Bis er euch gar den Hals zerbricht.

Zwölf ist der Klock, zwölf ist der Klock.


GRETL fährt zu der blauen Thür heraus. Singst du wieder ein Spottlied auf mich? Ich will dich! Gleich scher dich ins Brummställchen.[105]

CASPERLE nimmt den Besenstock, der noch am Boden liegt und schlägt ihr damit auf den Rücken. Da hast du einen freundschaftlichen Wink. Das nächste heißt eine wohlgemeinte Warnung.

GRETL. Au! Au!

CASPERLE. Das Stück ist zu End. Komm, Gretl, laß uns Kehraus tanzen.


Er nimmt den Besenstock in die eine Hand, die Gretl in den andern Arm und zwingt sie mit ihm

über die Bühne zu walzen, während

der Vorhang fällt.


Quelle:
Simrock, Karl: Doctor Johannes Faust. Frankfurt am Main 1846, S. 104-106.
Lizenz:
Kategorien: