Zweites Capitel.

[7] »Wie Du mich erschreckt hast!« sagte Frau von Zehren, indem sie ihren Sohn bei beiden Händen ergriff; – »wir hielten schon das Unmögliche für möglich und glaubten, Professor Lederer habe Dir die Erlaubniß verweigert. Siehst Du wohl, Zehren, daß ich recht hatte?«

»Nun, mir ist es ja auch recht,« erwiederte der Steuerrath; »die jungen Damen waren schon trostlos über Dein Ausbleiben, Arthur; oder habe ich zu viel gesagt, Fräulein Emilie, Fräulein Elise?« – Und der Steuerrath wandte sich mit einer galanten Handbewegung an die Mädchen, die kichernd ihre breitgeränderten dunkeln Strohhüte gegeneinander neigten. – »Nun aber mußt Du den Onkel begrüßen,« fuhr er leiser fort; – »wo ist denn der Onkel?« und er ließ seine Augen über die auf dem Deck herumschwärmende Gesellschaft schweifen.

Der Commerzienrath Streber kam eben dahergeschossen. Seine kleinen hellblauen Augen blitzten ärgerlich unter den grauen buschigen Brauen hervor; den langen Schirm seiner unmodischen Mütze hatte er aus der kahlen Stirn geschoben; der linke Aermel seines weiten blauen Fracks mit den goldenen Knöpfen war ihm halb von der Schulter gerutscht; seine in gelben Nankinghosen steckenden Beinchen hatten es sehr eilig.

»Wo hat denn der verdammte Johann die –«

»Erlauben Sie, werther Herr Schwager, daß Ihnen mein Arthur –«

»Ist gut!« rief der Commerzienrath, ohne den Präsentirten anzusehen; – »aha! da ist der Schlingel!« – und er schoß unaufhaltsam weiter, auf seinen Bedienten zu, der eben mit einem Präsentirbret voll Gläser aus der Kajütenthür auftauchte.

Der Steuerrath und die Steuerräthin tauschten untereinander ein paar Blicke aus, in welchen »der alte Grobian« oder etwas derart ziemlich deutlich zu lesen war. Arthur hatte sich zu den jungen Mädchen gewandt und etwas gesagt, was jene veranlaßte, hell aufzulachen und mit ihren Sonnenschirmen nach ihm zu schlagen; ich, um den sich niemand[8] kümmerte, wandte mich ab und suchte das stillere Vorderdeck auf, wo ich auf einer Rolle Schiffstaue Platz nahm und, den Rücken gegen die Ankerwinde gelehnt, in den hellen Morgen und auf das helle Meer hinauszublicken begann.

Denn das Schiff hatte unterdessen den Hafen verlassen und fuhr längst der Küste linker Hand dahin, auf welcher die rothen Dächer der Schifferhäuschen durch Busch und Baum blickten, während auf dem schmalen weißen Strande hier und da einzelne Gestalten sichtbar wurden, Schiffer oder auch Badegäste, die nach dem vorüberbrausenden Dampfer schauten. Rechter Hand trat das flache Ufer immer mehr zurück; vor uns – aber in weiterer Ferne – glänzten die Kreide-Felsen der Nachbarinsel herüber über die blaue Meeresfläche, die jetzt, unter einem lebhafteren Wind, sich zu kräuseln begann, während unzählbare Scharen von Seevögeln bald vor dem daherbrausenden Schiff in den Wind flogen, bald, die klugen Köpfchen drehend, auf den bewegten Wassern tanzten und mit ihrem eintönigen Geschrei die Luft erfüllten.

Es war ein heller köstlicher Morgen; ich sah es wohl, aber fühlte es nicht recht. Meine Stimmung war sonderbar trüb. Sie würde ausgezeichnet gewesen sein, wäre des Herrn Commerzienrath »Pinguin,« der mit einer Schwerfälligkeit, die seinem Namen entsprach, durch das Wasser sich arbeitete, ein schönes, schnelles Schiff gewesen, nach China bestimmt oder Buenos-Ayres oder sonst ein paar tausend Meilen weit weg, und ich als Passagier, mit einem großen Beutel voll Gold, ja meinetwegen selbst als Matrose an seinem Bord, mit der Gewißheit, nun und niemals wieder die verhaßten Thürme meiner Vaterstadt zu schauen, die da eben auf dem blendenden Morgenhimmel mit dem sonnedurchleuchteten Morgendunst verflossen. Aber jetzt! – was war es nur, was mich so melancholisch machte? Das Bewußtsein meines Ungehorsams, die Furcht der, nach menschlicher Berechnung, unausbleiblichen unangenehmen Folgen? Gewiß nicht! Das Aeußerste konnte doch nur sein, daß mich mein strenger Vater aus dem Hause jagte, wie er es schon oft genug zu thun gedroht, und diese Möglichkeit sah ich als eine Befreiung von einem Joch an, das mir mit jedem Tage unerträglicher däuchte, und begrüßte sie deshalb, als sie sich jetzt im Geiste darbot, mit einem Lächeln grimmiger Zufriedenheit. Nein, das war es nicht![9]

Was aber sonst?

Ja, mein Gott, wer will denn aus der Schule gelaufen sein mit einem Eifer als gälte es, das Höchste zu erringen, und hernach, in einer fröhlichen Gesellschaft, auf dem Deck eines Dampfers, abseits auf einer Taurolle sitzen, ohne daß irgend jemand der Herren oder Damen ihn im geringsten beachtet, ja selbst ohne die Aussicht, der Diener mit den Kaviarbrödchen und dem Portwein würde endlich auch einmal zu ihm kommen. Diese letztere Vernachlässigung beleidigte mich, ehrlich gestanden, für den Augenblick am schmerzlichsten. Mein Appetit war, wie das bei einem neunzehnjährigen Burschen von meiner Körperbeschaffenheit nicht anders sein konnte, immer ausgezeichnet und jetzt durch den scharfen Lauf von der Schule zum Hafen und durch den frischen Seewind ungewöhnlich gereizt.

Ich stand in einer Anwandlung von Ungeduld auf, aber setzte mich alsbald wieder. Nein, Arthur mußte kommen und mich zur Gesellschaft führen; es war, nachdem ich ihm den Gefallen gethan hatte, mit ihm wegzulaufen, das Geringste, was er mir schuldig war. Als ob er mir noch jemals bezahlt hätte, was er mir schuldig war! Wie viel Angelruthen, Kanarienvögel, Muscheln, Thonpfeifen, Messer hatte er mir abgekauft, das heißt abgeschmeichelt und abgetrotzt, ohne jemals den ausbedungenen Preis zu entrichten! Ja, wie oft hatte er mir mein baares Geld abgeborgt, sobald es nur irgend der Mühe werth schien, wozu manchmal nicht mehr als zwei und ein halber Silbergroschen gehörten!

Sonderbar, daß ich gerade jetzt in dieser hellen Morgenstunde diese dunkle Rechnung aufsummiren mußte! Es war gewiß das erste Mal seit dem Beginn unserer Freundschaft, die doch mindestens schon von unserm sechsten Jahre an datirte. Denn ich hatte den schönen schlanken Knaben immer geliebt, der so langes goldglänzendes Haar und so weiche braune Augen hatte und weil der Sammt von seiner Sonntagsjacke sich immer so glatt anfühlte. Ich hatte ihn geliebt, wie ein großem vierschrötiger Kettenhund ein zartes Windspiel lieben mag, das er mit einem Druck seiner Kinnbacken zermalmen kann: und so liebte ich ihn noch gewiß in diesem Augenblick, während er mit den Mädchen schäkerte und als ein petit maître, der er war, sich plaudernd, lachend durch die Gesellschaft bewegte.[10]

Ich wurde ganz traurig, als ich das von meinem Platz, der eigentlich ein Versteck war, beobachtete, – ganz traurig und ganz muthlos; – ich mußte wohl sehr hungrig sein.

Wir hatten jetzt die weit in das Meer sich streckende Landzunge, in welche der westliche Strand auslief, und die wir umfahren mußten, erreicht. Auf der äußersten flachen Spitze, von der Reihe der Dünenhäuser durch einen weiten Zwischenraum getrennt, und vom Meere rings umfluthet, stand, von einer alten halbverdorrten Eiche überragt, noch eine Hütte, an die sich für mich viel köstliche Erinnerungen knüpften. Der alte Schmied Pinnow wohnte da, meines Freundes Klaus Pinnow Vater. Schmied Pinnow war für meine Knabenjahre unzweifelhaft die merkwürdigste Persönlichkeit gewesen. Er besaß vier alte doppelläufige, verrostete Percussionsgewehre und eine lange einläufige Vogelflinte mit Pfannenschloß, die er an jagdlustige Badegäste verlieh und gelegentlich an uns Jungen, wenn wir gut bei Kasse waren, denn Schmied Pinnow that nicht leicht etwas um Gottes willen; außerdem hatte er ein großes Segelboot, ebenfalls nur zur Benutzung der Badegäste, wenigstens in den letzten Jahren, wo er halb blind geworden war und größere Fahrten nicht wohl unternehmen konnte. Ehemals sollte er freilich ganz andere Fahrten von weniger harmloser Natur gemacht haben; und die Steuerofficianten, meines Vaters Collegen – mein Vater war seit einiger Zeit zum Rendanten avancirt – schüttelten die Köpfe, wenn sie auf Schmied Pinnows Vergangenheit zu sprechen kamen. Indessen, was ging uns Jungen das an! Was ging es mich vor allen an, der ich den vier verrosteten Jagdgewehren und der Vogelflinte und des alten Pinnows altem Boot die schönsten Stunden meines Lebens verdankte und an Klaus Pinnow den besten Kameraden von der Welt gehabt hatte. Gehabt! Denn seit den letzten vier Jahren, wo Klaus bei Schlosser Wangerow in der Lehre und später in Arbeit gewesen, hatte ich ihn selten nur noch gesehen und seit einem halben Jahre gar nicht wieder.

Aber eben jetzt dachte ich an ihn, als wir an seines Vaters Hütte vorüberfuhren und auf dem Sande neben dem auf den Strand gezogenen Boot eine Gestalt stand, – zwerghaft klein in Folge der großen Entfernung, – in der meine scharfen Augen aber dennoch Christel Möwe erkannten, Klaus' Pflegeschwester, welche die nun auch längst verstorbene Frau[11] des alten Pinnow vor sechzehn Jahren nach einer Sturmnacht zwischen Kisten und Planken eines gescheiterten Schiffes am Strande fand und der Alte in einer Anwandlung von Großmuth, wie die Einen – um sich ein Ansehen vor den Leuten zu geben, wie die Andern sagten, in sein Haus aufgenommen hatte. Das Schiff war ein holländisches gewesen; so viel hatte man aus den Trümmern gesehen, sonst war nie etwas über Namen und Eigenthümer bekannt geworden – infolge vielleicht der Lässigkeit, mit der man von seiten der Behörden die Nachforschungen angestellt – den kleinen Findling aber hatte man Christine oder Christel Möwe genannt, weil das wilde Geschrei der in der Luft kreisenden Möwen Frau Pinnow an die Stelle, wo es lag, gelockt hatte.

Ein Geräusch in meiner unmittelbaren Nähe ließ mich schnell den Kopf nach der Seite wenden. Zwei Schritte von mir wurde eine Luke in dem Verdeck des Schiffes geöffnet, und aus der Luke hob sich, mit den Füßen auf der Leiter stehen bleibend, ein Mensch, so weit, daß er eben über die niedrige Schiffswandung blicken konnte. Das kurze starre Haar, das breite Gesicht, der nackte muskulöse Hals, die bis zum Gürtel fast offene Brust, das einst rothbunt gewesene Hemd, die einst grau gewesenen Beinkleider – Alles war mit einer dichten Schicht schwarzen Kohlenstaubes bedeckt, und da der Mann die ohnehin sehr schmalen Augen beinahe zugekniffen hatte, um schärfer in die Weite blicken zu können, so wäre an ihm Alles schwarz gewesen, hätte er nicht in diesem Moment den ungeheuren Mund zu einem fröhlichen Grinsen verzogen und zwei Reihen Zähne gezeigt, die an glänzender Weiße nicht übertroffen werden konnten. Und jetzt hob er sich noch ein paar Zoll höher, winkte mit der großen leeren schwarzen Hand zum Gruß hinüber nach dem Strande, und jetzt erkannte ich den schwarzen Gesellen.

»Klaus!« sagte ich.

»Halloh!« rief er, sichtbar zusammenschreckend, und richtete schnell die schmalen Augen auf mich.

»Das war ja ein gewaltig zärtlicher Gruß, Klaus!«

Klaus erröthete unter seiner Rußdecke und zeigte alle seine Zähne: »Herr du meines Lebens!« rief er, »Georg, wo kommst Du – wo kommen Sie hierher?«

»Ja, und Du, Klaus!«

»Ich bin ja schon seit Ostern hier,« erwiederte er; –[12] »ich wollte immer schon einmal herankommen und sehen, wie es Ihnen geht.«

»Aber, närrischer Kerl, weshalb nennst Du mich denn auf einmal Sie?« fragte ich.

»Na, Sie gehören doch nun auch zu der vornehmen Gesellschaft,« sagte Klaus, mit dem Daumen über die Schulter nach dem Hinterdeck zeigend.

»Ich wollte, ich wäre unten bei Dir und Du könntest mir ein tüchtiges Butterbrod geben,« sagte ich. »Hole der Teufel die vornehme Gesellschaft!«

Klaus sah mich erstaunt an.

»Ja, aber,« sagte er; »warum –«

»Warum ich hier bin?« unterbrach ich ihn; – »weil ich ein Narr, ein Esel bin, Klaus.«

»Ach nein!« sagte Klaus.

»Glaub es mir, Klaus, ein vollkommener Esel. Ich wollte, ich hätte lauter so gute Freunde, wie Du, Klaus.« – Und mein Blick irrte zu dem treulosen Arthur hinüber, der mit dem Sonnenschirm der treulosen Emilie zwischen den Gästen herumstolzirte, während sie sich seinen kleinen Strohhut kokett auf die Locken gesetzt hatte.

»Ich muß wieder hinunter,« sagte Klaus, freundlich grinsend, »adjüs!« und er stieg die Leiter hinab.

»War das ein Schornsteinfeger?« fragte eine helle Stimme hinter mir.

Ich wandte mich schnell um, indem ich mich zugleich von meinem Sitz erhob. Da stand ein zierliches Dämchen von zehn Jahren in weißem Kleidchen mit kornblumblauen Bändern an den Achseln und kornblumblaue Bänder flatterten von ihrem Strohhütchen und die großen kornblumblauen Augen starrten neugierig auf die Luke, durch die mein schwarzer Freund verschwunden war, und blickte dann fragend zu mir empor.

In demselben Moment wurde die Luke wieder gehoben; Klaus schaute heraus: »Soll ich Ihnen wirklich ein Butterbrod –«

»O Gott!« schrie die Kleine. Hinter mir klappte die Luke über dem blitzschnell untertauchenden Freunde.

»O Gott,« rief die Kleine nochmals. – »Wie ich erschrocken bin!«

»Worüber, ma chère?« fragte eine andere Stimme. Die[13] Stimme war sehr dünn, und die Dame, der sie gehörte, und die eben um das Kajütenhaus herumtrat, war ebenfalls sehr dünn, ungefähr so, wie das fadenscheinige Seidenkleid, couleur changeante, das ihre Gestalt umflatterte, oder die röthlichen Locken, die von beiden Seiten ihres blassen Gesichts herabfielen.

Diese Dame war Fräulein Amalie Duff und die mit den kornblumblauen Augen und Bändern war ihre Zöglingin, Hermine Weber, des Commerzienraths einziges Kind. Ich kannte natürlich beide, wie ich denn so ziemlich wohl sämmtliche Bewohner unserer kleinen Stadt, sobald sie nur erst aus den Windeln heraus waren, kannte und hätte auch wohl von ihnen gekannt sein können, denn ich war ein paar Mal mit Arthur in dem großen Garten des Commerzienraths vor dem Thore gewesen und hatte vor vierzehn Tagen sogar die Ehre gehabt, die kleine Hermine eine halbe Stunde lang schaukeln zu dürfen in der großen hölzernen Schaukel, von der man, wenn man sie recht hoch schleuderte, einen Blick zwischen die Bäume weg auf's Meer hatte. Ueberdies stammte Fräulein Duff aus demselben kleinen sächsischen Städtchen, welches auch der Geburtsort meiner Eltern war, und sie hatte, als sie vor einigen Monaten in unserer Stadt erschien, Empfehlungen und Grüße aus der Heimat gebracht, welche leider für meine gute Mutter, die schon seit fünfzehn Jahren in der Erde ruhte, zu spät kamen. Auch hatte Fräulein Duff mich schon wiederholt – auch an jenem Schaukelnachmittage – ihrer belehrenden Unterhaltung gewürdigt, aber sie war sehr kurzsichtig, und so konnte ich es ihr denn nicht weiter verübeln, daß sie jetzt die goldene Lorgnette vor die blassen Augen nahm und mit jener Verbeugung, die man in der Tanzstunde, glaube ich, grand compliment nennt, fragte: »Ich habe die Ehre?«

Ich nannte meinen Namen.

»O ciel!« rief Fräulein Duff, »mon jeune compatriote! Ich bitte tausendmal um Verzeihung! meine Kurzsichtigkeit! – Wie befindet sich Ihr würdiger Herr Vater? Wie befindet sich Ihre liebe Frau Mutter? – Himmel, wie verwirrt ich bin! sie weilt ja nicht mehr unter den Lebenden! verzeihen Sie! aber Ihr plötzliches Erscheinen in diesem stillen Winkel der Welt hat mich ganz fassungslos gemacht. Was ich sagen wollte – man verlangt dort drüben sehr nach[14] Ihnen. Wie haben Sie sich so versteckt halten können; man sucht Sie überall –«

»Und doch wäre ich leicht genug zu finden gewesen,« sagte ich, vermuthlich mit einiger Bitterkeit, welche dem leisen Ohr Fräulein Duffs nicht entging.

»Ach ja,« sagt sie mit einem verständnißvollen Blick der blassen Augen, und indem sie einen Schritt näher trat: »Wer sich der Einsamkeit ergiebt ... das ist eine ewige Wahrheit. Am Golde hängt, nach Golde drängt ... Nicht so wild, ma chère! Das gräuliche Thier wird dir die Kleider zerreißen!«

Diese letzten Worte galten der kleinen Hermine, welche mit einem allerliebsten Wachtelhündchen, das bellend herangesprungen kam, auf den glatten Dielen des Verdecks Haschen zu spielen begann.

»Sie sind ein sinniges Gemüth,« fuhr die Gouvernante fort, indem sie sich wieder zu mir wandte; »ich sehe es an dem schmerzlichen Zug, der um Ihren Mund grollt. Die lauten Freuden widern Sie an; das Toben und Schreien ist Ihnen ein verhaßter Klang; aber wir Armen müssen uns in das Unvermeidliche schicken, ich wenigstens muß es. Würde ich sonst hier sein? auf diesem schwankenden Kahn, wo ich Todesangst ausstehe? Und zu welchem Zweck? einem kannibalischen Mahle beizuwohnen! unschuldige Austern, die man dem mütterlichen Schooße der heiligen Salzfluth entreißt, um sie lebend zu verschlingen! Ist das ein Schauspiel, das man einem Kinde bieten darf?« und Fräulein Duff schüttelte sorgenvoll ihre dünnen Locken.

»Es fragt sich noch sehr, ob wir welche finden,« sagte ich höhnisch.

»Meinen Sie? auch die anderen Herren bestreiten es. Der Salzgehalt der Ostsee ist zu gering. Zwar sollen die Römer in Süßwasserseen bei Neapel – aber wie darf ich einem jungen Gelehrten wie Ihnen mein bescheidenes Wissen aufdrängen wollen! Der gute Commerzienrath! Ja, ja: verachte nur Vernunft und Wissenschaft! Aber da kommt er selbst! Kein Wort von dem, was wir gesprochen, mein junger Freund! ich bitte!«

Mir blieb keine Zeit, die blasse Dame meiner Verschwiegenheit zu versichern, denn beinahe die ganze Gesellschaft, an der Spitze der Commerzienrath, der die dicke Frau Justizrath[15] Heckepfennig am Arm führte, kam jetzt auf das Vorderdeck geschwärmt, einen Dreimaster besser zu sehen, der mit vollen Segeln auf uns zurauschte. Im nächsten Augenblick war ich mitten in dem Schwarm, und das Eis, in welchem ich so zu sagen festgesessen hatte, war gebrochen. Arthur, dessen feines Gesicht von dem reichlich genossenen Wein bereits lebhaft geröthet war, schlug mich auf die Schulter und fragte, wo zum Kukuk ich denn gesteckt hätte? Die treulose Emilie reichte mir die Hand und lispelte: »Haben Sie mich denn ganz vergessen?« und sank, als jetzt, zum Salut des vorüber rauschenden Oceanriesen an Bord unseres Dampfers die Böller gelöst wurden, mit einem kleinen Schrei in meine Arme. Der Dreimaster, der eben von Westindien zurückkam, gehörte zu des Commerzienraths Flotte. Man hatte gewußt daß er heute einlaufen würde, und dem Commerzienrath war es keineswegs unlieb, seine Gäste auf der Fahrt nach seinen Austerbänken an dem stolzesten seiner Schiffe vorüberführen zu können. Er stand auf dem Radkasten, das Sprachrohr am Munde, aus Leibeskräften etwas schreiend, was in dem allgemeinen Hurrah hinüber und herüber und dem Krachen der Böllerschüsse unmöglich von dem bronzefarbenen Kapitain drüben verstanden werden konnte, der denn auch zum Zeichen, daß er nichts verstanden habe, die breiten Achseln zuckte. Aber was kam darauf an! Es war doch ein glorioses Schauspiel, und der Commerzienrath mit dem Sprachrohr auf dem Radkasten die Hauptperson in demselben. Das war ihm genug, und als er jetzt, nachdem der »Albatros« auf breiten Schwingen vorübergerauscht war und die plumpen Beine des »Pinguin« wieder zu schaufeln begannen, von seinem Piedestal herunterstieg, die Glückwünsche der Gesellschaft in Empfang zu nehmen, glitzerten seine Aeuglein so hell, zuckten die Flügel seiner langen Nase so vergnüglich, strich er sich so behaglich das spitze Bäuchelchen und sein lautes Lachen klang wie das Krähen eines Hahns, der sich in dem angenehmen Bewußtsein bläht, der Erste auf dem Düngerhof zu sein.

Das übrige Geflügel erkannte diesen Vorzug auf das bereitwilligste an: man schnatterte, piepte, gluckste Beifall; man duckte sich, man kratzfüßelte. Niemand mehr als Arthurs Vater, der Steuerrath, der sich beständig an der Seite des Gefeierten hielt und ihm mit seiner glatten Stimme Schmeicheleien sagte, die Jener, als etwas, das sich von selbst[16] verstand, und woran er, besonders von dieser Seite, gewöhnt war, mit einer Gleichgültigkeit aufnahm, die für die meisten Anderen etwas Beleidigendes gehabt haben würde. Auch mochte wohl der Steuerrath nicht gerade angenehm durch das Benehmen seines reichen Schwagers berührt sein, obgleich er ein viel zu gewandter Mann war, um, was auch immer in solchen Augenblicken sein Herz bedrücken mochte, merken zu lassen. Nicht ganz so gut gelang diese Selbstkasteiung seiner Gemahlin, die, als geborene Baroneß Kippenreiter und als leibliche Schwester der verstorbenen Frau Commerzienrath, ohne Zweifel Anspruch auf respectvolle Behandlung hatte und ein Recht, unzufrieden zu sein, wenn ihr diese versagt wurde. Sie suchte sich für die Zurücksetzung durch ein möglichst herablassendes Benehmen gegen die übrigen Damen, die Frau Bürgermeister Koch, die Frau Justizrath Heckepfennig, die Frau Bauinspector Strombach und wer denn noch sonst von der weiblichen Elite unseres Städtchens anwesend war, zu entschädigen, indessen konnte diese Genugthuung nicht die Wolke von ihrer aristokratischen Stirn verscheuchen, mit wie krampfhafter Freundlichkeit auch die dünnen Lippen über den langen, gelben Zähnen auf- und niederzuckten.

Ich hatte kaum angefangen, mich in der Gesellschaft heimisch zu fühlen – und wie bald geschah das! – als mein gewöhnlicher, kecker und zum Theil wilder Uebermuth sein Recht verlangte und sich in hundert Streichen Luft machte, die vielleicht nicht immer vom besten Geschmack waren, aber gewiß niemals aus einem schlechten Herzen kamen, und in denen ich mich um so unbefangener gehen ließ, als ich die Lacher stets auf meiner Seite hatte. Lieber Himmel! ich könnte jetzt noch vor Scham erröthen, wenn ich denke, welche schalen Reden ich meinem bescheidenen Auditorium für Witze verkaufte, wie arm an Erfindung und plump in der Darstellung die Scenen waren, die ich vorzuführen liebte und für die ich in der ganzen Stadt eines großen Rufes genoß (ein Verliebter, der seiner Schönen ein Ständchen bringen will und dabei fortwährend von bellenden Hunden, miauenden Katzen, keifenden Nachbarinnen, schadenfrohen Passanten gestört und zuletzt vom Wächter arretirt wird, war meine Glanzrolle); wie tactlos und unsinnig die Reden, die ich über Tisch hielt und mit wie vielen Gläsern Wein ich mich für diese tactlosen und unsinnigen Reden zu belohnen für gut fand![17]

Ach! dieses Mittagsmahl auf dem mit Zelttuch überspannten Deck des in dem spiegelglatten Meer vor Anker ruhenden Dampfers! es war für mich die letzte wirkliche Lustbarkeit auf lange, lange Jahre hinaus; ich weiß es nicht, ob sie darum so hell in meiner Erinnerung geblieben ist, oder ob es die Jugend war, die mir in den Adern brauste, oder der Wein, der in den Krystallgläsern funkelte, oder der Sonnenschein, der so glanzvoll auf dem weiten Meere lag, oder die balsamische Luft, welche über die ungeheure Fläche so leise herangeschwingt kam, daß sie die glühenden Wangen der Mädchen nicht zu kühlen vermochte. – Es war wohl eben Alles zusammen: Jugend, Sonnenschein, Meeresathem, goldener Wein, rothe Mädchenwangen, ach! und die Austern, die bösen Austern, die zwei Jahre Zeit gehabt hatten, sich zu vermehren wie der Sand des Meeres und die der Meeressand und die Meeresströmung bis auf wenige leere Schalen vergraben und fortgespült hatte! Welch' ein unerschöpfliches Thema waren diese leeren Schalen, die mitten auf der Tafel in einer prachtvollen Schüssel als humoristisches Schaugericht prangten! wie versuchte Jeder seinen Witz daran! und wie gönnte man es heimlich dem Millionär, daß sein trotziger Eigensinn doch endlich einmal eine Lection bekommen, daß er mit allen seinen Millionen der Natur nicht abringen konnte, was sie nicht zu gewähren entschlossen war!

Aber man mußte es dem alten Kauz lassen: er machte zu dem bösen Spiel die beste Miene von der Welt, und als jetzt, nachdem er in launiger Rede sein Unglück beklagt, plötzlich lautes Geschrei auf dem Vorderdeck entstand und die Matrosen große Austerfässer herbeischleppten, die sie eben gefangen zu haben behaupteten, da war des Jubels kein Ende und der Lebehochs auf den splendiden Wirth, der zum andern Mal bewiesen, daß seine Schlauheit und Umsicht denn doch noch größer waren, als sein Trotz und sein Eigensinn.

Ich weiß nicht, wie lange das glänzende Mahl für die Herren noch währte, während die Damen auf dem Verdeck promenirten; jedenfalls noch sehr lange, viel zu lange für uns junge Burschen. Man erzählte sich die bedenklichsten Geschichten – in denen besonders der Commerzienrath stark war – man lachte überlaut, man schrie; ich mußte Lieder singen, die mit Jubel aufgenommen wurden, und ich war nicht wenig stolz, als mein kräftiger Baß selbst die Damen[18] wieder an die Tafel lockte; ich that mein Bestes, in einem unisonen, von dem gesammten Herren- und Damenpersonal ausgeführten Vortrage von: »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« eine zweite Stimme (in Terzen) durchzuführen und verwandte während dessen kein Auge von Fräulein Emilie – eine Aufmerksamkeit, welche die Freundinnen der jungen Dame natürlich zu kichern und sich gegenseitig anzustoßen zwang und Arthur so in Eifersucht versetzte, daß er mich später, als wir, die Cigarren im Munde, auf dem Vorderdeck promenirten, nothwendig zur Rede stellen mußte.

Es war unterdessen Abend geworden; ich erinnere mich, daß, als ich den Wortwechsel mit Arthur hatte, auf der Küste der Insel, der wir uns auf unserer Heimfahrt einmal ziemlich genähert hatten, eine vom Schein der untergehenden Sonne getroffene Ruine erglänzte, die malerisch von dem hohen, steilabfallenden Vorgebirge aufragte. Der Anblick dieser Ruine gab unserem Streit, der schon ziemlich lebhaft geworden war, eine peinliche Wendung. Jener Thurm war nämlich das einzige Ueberbleibsel der uralten Zehrenburg, der Stammburg von Arthurs Familie, die in früheren Zeiten auf der Insel reich begütert gewesen war. Arthur deutete mit pathetischer Geberde auf die rothen Steine und verlangte von mir, daß ich, Angesichts der Burg seiner Ahnen, auf immer und ewig Emilie Heckepfennig abschwören solle. Ein Bürgerlicher, wie ich, habe immer vor einem Adeligen zurückzustehen. Ich behauptete, daß in der Liebe von Bürgerlich und Adelig nicht die Rede sei, und daß ich mich nun und nimmer zu einem Schwur verstehen könne, der mich und das Mädchen ungleich machen würde. – »Sclave,« sagte Arthur, »so belohnst Du mich für die Herablassung, mit der ich mir Deinen Umgang so lange schon habe gefallen lassen?« – Ich lachte überlaut; mein Lachen entflammte den trunkenen Zorn Arthurs auf's Höchste. – »Mein Vater ist der Steuerrath von Zehren,« rief er, »Dein Vater ist ein elender Subalternbeamter.« – »Laß unsere Väter aus dem Spiel, Arthur,« sagte ich; »Du weißt, ich verstehe in Beziehung auf meinen Vater keinen Spaß.« – »Dein Vater ...« – »Noch einmal, Arthur, laß meinen Vater aus dem Spiel! Mein Vater ist mindestens so viel werth, als der Deine. Und wenn Du jetzt noch ein Wort gegen meinen Vater sagst, so fliegst Du über Bord!« und ich schüttelte meine Fäuste vor Arthurs Gesicht.[19]

»Was giebt es hier?« fragte der Steuerrath, der plötzlich herantrat. – »Wie, junger Mensch, ist dies die Achtung, die Sie meinem Sohn, die Sie mir schuldig sind? Es scheint, daß Sie dem unpassenden Betragen, dessen Sie sich während des ganzen Tages befleißigt haben, jetzt die Krone aufsetzen wollen. Mein Sohn hat Sie zum letzten Male mitgenommen.«

»Mitgenommen?« rief ich, »mitgenommen! Weggelaufen sind wir, Einer wie der Andere. Mitgenommen! Mitgefangen, mitgehangen!« – und ich brach in ein schallendes Gelächter aus, das den mir soeben gemachten Vorwurf des unpassenden Betragens leider vollauf bestätigte.

»Wie?« sagte der Steuerrath, »Arthur, was heißt das?«

Aber Arthur war nicht im Stande, eine verständliche Antwort zu geben. Er lallte, ich weiß nicht was und taumelte mit erhobener Hand auf mich zu. Der Vater ergriff ihn am Arm und führte ihn fort, indem er leise und heftig auf ihn einsprach und mir im Abgehen noch einen wüthenden Blick zuwarf.

Diese Scene hatte das Blut, das so schon feurig genug durch meine Adern brauste, vollends in Flammen gesetzt. Das Nächste, dessen ich mich noch erinnere, war, daß ich den Commerzienrath – ich weiß nicht mehr, wie ich zu der Ehre gekommen – am Arm führte und ihm in leidenschaftlichen Worten das himmelschreiende Unrecht klagte, das ich so eben von meinem besten Freunde erlitten habe, für den ich Gut und Blut zu opfern jederzeit bereit sei. Der Commerzienrath wollte sich todt lachen. – »Gut und Blut!« rief er, »ja, das können sie brauchen! denn das Gut!« – der Commerzienrath zog die Schultern in die Höhe und blies die Backen auf: – »und das Blut!« hier stieß er mich mit dem Elnbogen in die Seite; – »das Blut! Vollblut, capitales Blut, das versteht sich! habe ja selbst eine gehabt; – eine Kippenreiter! Baroneß Kippenreiter! mein Hermann mindestens Halbblut. Da springt sie hin – ist es nicht ein Engel? Schade, daß es kein Junge geworden ist; nenne sie deshalb immer Hermann. Hermann, Hermann!«

Die Kleine kam gesprungen; sie hatte ein rothes Tuch umgebunden, das ihr der Vater, nachdem er sie geküßt, noch fester um die zarten Schultern zog.

»Ist es nicht ein Engel? ein Stolz?« – fuhr er fort,[20] indem er wieder meinen Arm nahm. – »Sie soll auch einen Grafen zum Mann haben, nicht so einen ausgehungerten Adeligen, wie mein Schwager, der Steuerrath, oder so einen, wie sein Bruder auf Zehrendorf, der Saufaus, oder wie der andere, der Duckmäuser, der Zuchthausdirector in Dingsda! Nein, einen wirklichen Grafen, einen Kerl, der seine sechs Fuß hoch ist, so wie Sie! ja, so wie Du, mein Junge!«

Der kleine Commerzienrath suchte mir seine beiden kurzen plumpen Hände auf die Schultern zu legen und blickte mit weinseligen Augen gerührt zu mir auf. – »Du bist ein kapitaler Kerl, ein Prachtkerl. Schade, daß Du so ein armer Teufel bist, Du solltest mein Schwiegersohn werden; aber ich muß dich Du nennen; kannst mich auch Du nennen, Bruderherz!« – und der würdige Mann schluchzte an meiner Brust und rief nach Champagner, vermuthlich, um den eben geschlossenen Bruderbund nach alter Weise mit einem solennen Trunk zu besiegeln.

Ich bezweifle, daß dies geschehen ist, wenigstens erinnere ich mich dieser Ceremonie nicht mehr, die sich doch wohl meinem Gedächtniß eingeprägt haben würde. Dagegen weiß ich, daß ich kurz nach dieser Scene mit einer vollen Flasche in dem Maschinenraum gewesen bin, um mit meinem Freunde Klaus anzustoßen und ihn zu versichern, daß er der beste, treueste Kerl von der Welt sei und daß ich ihn zum Oberheizer in der Hölle machen wolle, sobald ich einmal dorthin gelangt, was gar nicht mehr lange dauern werde; denn mit meinem Vater müsse es heute Abend noch eine Entscheidung geben, obgleich ich mich für ihn jeden Augenblick in Stücke zerreißen lassen würde, und das möge lieber jetzt gleich geschehen, und wenn der große schwarze Kerl nicht aufhöre, mit dem langen eisernen Arm auf und nieder zu fahren, würde ich meinen Kopf darunter stecken, und dann werde es wohl mit Georg Hartwig aus sein.

Wie der gute Klaus mir dieses selbstmörderische Vorhaben ausgeredet und wie er mich die steile Leiter wieder hinaufgeschafft hat, weiß ich nicht; doch muß es irgendwie geschehen sein; denn als wir in den Hafen einliefen, war ich wieder auf Deck und sah die Maste der vor Anker liegenden Schiffe an uns vorübergleiten und zwischen die Raaen und Spieren hindurch die Sterne tanzen, und der Halbmond stand auf dem spitzen Thurm der St. Nikolaikirche und fiel dann[21] mit einem Male herunter, und ich wäre auch beinahe gefallen, denn der »Pinguin« streifte eben ziemlich hart die vorspringenden Balken der Schiffbrücke, auf welcher wieder eine schwarze Menschenmenge stand, die aber nicht Hurrah schrie, wie heute Morgen, sondern – wie mir vorkam – auffallend still war, und als ich durch sie hindurch drängte, mich – so schien es – mit wunderlich ernsten Gesichtern anstarrte, so daß mir zu Muthe wurde, als sei irgend ein Unglück geschehen, oder es werde demnächst eines geschehen, und ich selbst hätte irgendwie das Unglück zu Wege gebracht.

Ich stand vor dem kleinen Hause meines Vaters in dem schmalen Hafengäßchen. In der Stube zur Hausthür linker Hand schimmerte Licht durch die geschlossenen Läden; mein Vater war also schon zu Hause – er pflegte um diese Zeit einen einsamen Spaziergang um den Stadtwall zu machen. – War es denn schon so spät? – Ich zog die Uhr hervor – und suchte bei dem schwachen Schimmer des Mondes – Laternen brannten an Mondscheinnächten in Uselin nicht – zu sehen, welche Zeit es sei. Es war nicht möglich. Pah! sagte ich, es kommt auf eins heraus! – und ich ergriff entschlossen den Messingdrücker der Hausthür. Er fühlte sich an wie Eis so kalt in meiner fieberheißen Hand.

Quelle:
Friedrich Spielhagen: Sämtliche Werke. Band 1, Leipzig 1874, S. 7-22.
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Die unsichtbare Loge. Eine Lebensbeschreibung

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Der Held Gustav wird einer Reihe ungewöhnlicher Erziehungsmethoden ausgesetzt. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbringt er unter der Erde in der Obhut eines herrnhutischen Erziehers. Danach verläuft er sich im Wald, wird aufgegriffen und musisch erzogen bis er schließlich im Kadettenhaus eine militärische Ausbildung erhält und an einem Fürstenhof landet.

358 Seiten, 14.80 Euro

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Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

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