61.

[273] Im Jahre 1821 waren Haß, Liebe und Geiz die häufigsten und neben der Spielwut fast die einzigen Leidenschaften in Rom.

Die Römer erscheinen auf den ersten Blick bösartig, aber sie sind nur äußerst mißtrauisch und sie haben eine Phantasie, die beim geringsten Anlaß in Flammen auflodert.

Wenn sie einmal ohne Veranlassung bösartig sind, so geht es ihnen wie einem ängstlichen Manne, der bloß zu seiner Beruhigung seine Flinte abschießt.

Quelle:
Von Stendahl – Henry Beyle über die Liebe. Jena 1911, S. 273.
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