Einhundertundachtzigstes Kapitel.

[261] – * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *.

– Sie sollen die Stelle selbst sehen, Madame, sagte mein Onkel Toby.

Mrs. Wadman wurde roth – sah nach der Thür – wurde blaß – wurde noch einmal roth, aber weniger – bekam ihre natürliche Farbe – wurde sehr roth, mehr als vorher – was ich für den unerfahrnen Leser so übersetze:

Mein Gott! ich kann sie mir doch nicht ansehen.

Was würde die Welt dazu sagen, wenn ich sie mir ansähe.

Ich müßte in den Boden sinken, wenn ich sie ansähe.

Ich möchte sie mir doch ansehen.

Es kann doch keine Sünde sein, sie anzusehen.

– Ich will sie mir ansehen.

Während das durch Mrs. Wadmans Kopf lief, war mein Onkel vom Sofa aufgestanden und nach der andern Seite des Zimmers gegangen, um Trim, der draußen im Gange stand, einen Befehl zu geben – * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *. Ich glaube, er ist auf der Bodenkammer, sagte mein Onkel Toby. – Ich habe ihn da heute Morgen noch gesehen, Ew. Gnaden, antwortete Trim. – So geh sogleich, Trim, sagte mein Onkel Toby, und bring ihn her.

Dem Korporal gefiel der Auftrag nicht sehr, doch gehorchte er mit einer vergnügten Miene. – Das Erstere war keine Handlung des Willens, wohl aber das Letztere; er setzte also seine Monterokappe auf und machte sich auf den Weg, so schnell es sein lahmes Knie erlauben wollte. Mein Onkel Toby kehrte in das Gastzimmer zurück und setzte sich wieder aufs Sofa.[262]

– Sie sollen Ihren Finger auf die Stelle legen, sagte mein Onkel Toby. – Nein, berühren werde ich sie nicht, sagte Mrs. Wadman zu sich.

Das verlangt wieder eine Uebersetzung und zeigt zugleich, wie wenig richtige Erkenntniß aus bloßen Wörtern geschöpft wird; wir müssen zu den Quellen aufsteigen.

Um aber den Nebel, der über diesen letzten Seiten hängt, aufzuklären, werde ich mich bemühen, selbst so klar als möglich zu sein.

Reibt Euch also die Stirne dreimal mit der Hand, – schneuzt Euch, – säubert die Nasenlöcher, – niest, liebe Leute! – Gott helf!

Und nun helft mir, so gut Ihr könnt.

Quelle:
Sterne [, Lawrence]: Tristram Shandy. Band 2, Leipzig, Wien [o. J.], S. 261-263.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Tristram Shandy
Leben und Meinungen von Tristram Shandy, Gentleman
Leben und Meinungen von Tristram Shandy, Gentleman: (Reihe Reclam)
Tristram Shandy
Leben und Meinungen von Tristram Shandy Gentleman (insel taschenbuch)
Leben und Meinungen von Tristram Shandy Gentleman (insel taschenbuch)