105.

[93] Mit abnehmendem Monde ist die Heilung mancher Krankheiten leichter. So muß man gegen Würmer den Kindern zu dieser Zeit eingeben. Gegen Fieber hilft es, wenn man sich bei abnehmendem Monde an ein fließendes Wasser setzt, mit einem Löffel aus letzterem schöpft und trinkt, so viel man kann. – Vielleicht ist dies Mittel eins mit dem folgenden, in[93] welchem die Sympathie nicht mehr erkennbar ist. Dasselbe hilft nicht bei allen Leuten, bei solchen aber, für die es paßt, hilft es auch ganz und sicher. Der Fieberkranke trinkt, wenn der Frost sich einstellt, einen Löffel voll fließenden Wassers, kommt es wieder, drei, kommt es nochmals, fünf, dann abwärts fünf, drei, einen. Soweit kommt der Kranke aber selten mit dem Einnehmen, das Fieber bleibt meist früher weg (Holle).

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. XCIII93-XCIV94.
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