c.

[197] Eine arme Frau zu Harrien bei Brake vertraute auf ihrem Sterbebette einer andern Frau, daß in ihrem Bettstroh fünfzehn Taler verborgen seien, wofür sie anständig beerdigt werden wolle. Die Frau versprach zwar, für die Beerdigung sorgen und das Geld dazu verwenden zu wollen, aber nachdem die Kranke verstorben war, nahm sie das Geld und behielt es für sich. So wurde denn die Verstorbene von Armen wegen in einem platten Sarge begraben. Seitdem erschien sie allnächtlich wieder und sah nach dem Gelde im Bettstroh, bis sie endlich von einem Pater auf den Harrier Sand gebannt sein soll.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CXCVII197.
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