g.

[204] Geht man von Groß-Ostiem den Fahrweg nach Schortens, so liegt unweit von Schortens am Wege und zwar da, wo der Küster, wenn eine Leiche dieses Weges kommt, mit seinen Schülern zum Singen vor die Leiche tritt, ein großer Stein, Lübbensteen genannt. Vor langen Jahren kamen zwei Brüder hier in Streit und kämpften so erbittert, daß beide tot auf dem Platze blieben. Als die Anwohner die Leichen entfernen wollten, waren diese verschwunden, und der Stein lag an ihrer Stelle, die Brüder waren in Stein verwandelt. Nachts hört man an dieser Stelle oftmals Waffengeklirr, und allerhand unheimliche Dinge werden sichtbar. Daher wird der Platz in der Dunkelheit möglichst gemieden.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCIV204.
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