k.

[205] Aehnliches wird vom Harmer Holz in der Gemeinde Bakum berichtet. Wo jetzt das Harmer Holz steht, befand sich früher eine Pächterei des Gutes Harme. Zuletzt lebten in dem Hause nur noch zwei alte Tanten, die die Arbeit nicht mehr verrichten konnten. Die Herrschaft kündigte deshalb und überwies den alten Frauen ein kleines Häuslein beim Schlosse. Die beiden Tanten baten um noch eine Aussaat, dann wollten sie ihr altes Heim verlassen. Im darauffolgendem Jahre sah man, daß der ganze Acker mit Eicheln besäet worden war. Die Frauen sind dann in der Folge alle Tage zu ihrer Pflanzung gegangen, haben dort gesungen und Gottes Segen auf den Eichelkamp herabgefleht. Auch nach dem Tode haben sie sich dort als Geister eingefunden und gesungen. Weil die Eichen gut gediehen, wurden dabei größere Flächen angepflanzt, und so entstand des Harmer Holz.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCV205.
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