d.

[207] In Bardenfleth is mal Kinnerlähr wäsen, un is na de Karktied wäsen, so dat'r nüms mehr in de Karke wäsen is, as de Pastohr un de Köster mit sin Kinner. As de Pastohr knapp'n paar Fragen dahn hett, so fangt de groten Därens an to flüstern, stöt sick an un kikt ümmer na de Priecheln. Den Pastohr fallt dat up, he kikt 'r ok hen, un do sitt dar'n old Minsk mitn swart Bindke vor de Stirn. He spreckt lise mitn Köster un seggt to de Kinner, se schullen man na Hus gahn. Do sünd de Pastohr un de Köster mit'nanner 'nup wäsen un hebbt dat o! Minsk fragt, wat se dar to sitten deh. Un do hett se seggt, se harr dar ok 'n Kind mit sitten. Dat hett awer jedereen wußt, dat dat ol Minsk all vor länger Jahren sturwen weer. (Nach einer anderen Erzählung ist die Verstorbene Mutter eines Kindes gewesen, das der Prediger nicht mit seinen Altersgenossen hat konfirmieren wollen, und hat durch ihre Bitte die Zulassung des Kindes zur Konfirmation erreicht.)

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCVII207.
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