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[252] In Seefeld ist ein Müller gewesen, der jahrelang eine Familie betrogen hat, und nach seinem Tode in dem Hause der Familie als Wiedergänger erschienen ist. Erst ist er gekommen, den einen Arm schwarz, das folgende Mal ist auch der andere Arm schwarz gewesen, und allmählich die Schwärze auf den übrigen Körper übergegangen. Schließlich hat ein Hausgenosse sich erkühnt, den Geist zu fragen, was er wolle. Darauf hat dieser sein früher begangenes Unrecht gestanden und gebeten, man möge ihm verzeihen. Man ist dazu bereit gewesen und der Geist hat geredet: »Hand oder Pfand darauf, daß die Verzeihung wirklich ernst gemeint ist.« Darauf[252] hat man ihm einen Stock als Pfand gegeben, und der Spuk ist verschwunden und nie wiedergekehrt.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLII252-CCLIII253.
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