g.

[257] Auf der Mühle zu Elmeloh, Ksp. Ganderkesee, wohnte einst ein Müller, der seine Kunden betrog und bestahl und mit dem unrecht erworbenen Gute wucherte, darum mußte er nach seinem Tode in der Mühle umgehen, und störte die Bewohner. Bald hielt er das Wasser zurück, daß die Räder nicht aus der Stelle kamen, bald ließ er es in zu großer Menge heranlaufen, daß das Gangwerk nicht dagegen arbeiten konnte und zerbrach, und die Steine herunterstürzten. Alle Mittel, den Geist zu bannen, schlugen fehl; selbst daß man die Mühle abbrach und von Grund aus neu aufbaute, half nichts. Endlich gelang es einem Pater, ihn in den Hasbruch zu bannen, wo er mit einem Eimer den Bach ausschöpfen muß. Wenn er damit fertig ist, soll er frei sein, aber er wird nicht fertig und wird nicht fertig.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLVII257.
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