t.

[266] Der alte P. im Kirchspiel Bakum hat es zu Anfang vorigen Jahrhunderts mit den Feinden gehalten. Nach langem Leiden ist er endlich zum Sterben gekommen. Sein Geist aber kann keine Ruhe finden, sondern wandert nachts in dem Sumpfe, der zwischen Weihe und der Chaussee Vechta-Bakum liegt, umher. Kräht nun der Hahn auf P.'s Stelle gerade um Mitternacht, so darf er um einen Hahnentritt diesem Hofe näher kommen.[266] Erst dann wird er befreit werden, wenn er hier endlich angelangt ist. Oft hat man den Geist in stiller dunkler Nacht seufzen hören: Wie lange noch? Die Menschen haben sich deshalb lange gescheut, nachts an dem Sumpfe vorbei zu gehen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXVI266-CCLXVII267.
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