f.

[269] Zwischen Rechterfeld und Hohenbögen im Ksp. Visbek geht nachts ein Mann, welchen viele gesehen haben. Man muß ihn ganz in Ruhe lassen, denn wenn ihn einer weckt, so geht es dem schlecht. Ein Bauer fuhr zu Nacht diesen Weg. Als er bei den Hogenböger Kämpen war, sah er einen Mann neben seinem Wagen gehen. Er fragte ihn, wer er sei und was er wolle, bekam aber keine Antwort. Da sagte der Bauer: »Wenn du nicht sprechen willst, sollst du auch nicht neben meinem Wagen gehn,« und schlug mit der Peitsche nach ihm. Aber da sprang der Mann auf einmal hinten auf den Wagen und war so schwer, daß die Pferde den Wagen nicht ziehen konnten. Der Bauer war in Angst und sprang vom Wagen, auch die Pferde schnoben und geberdeten sich wie toll, aber sie konnten keine zehn Schritte gehen, oder sie mußten wieder stehen und sich ausruhen. Zuletzt gelangten sie nach vieler Mühe an einen Kreuzweg, da war der Mann verschwunden, und die Pferde konnten den Wagen leicht weiter ziehen.

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Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXIX269.
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