ll.

[289] Der Eigner K. in Elsten (Ksp. Cappeln) konnte im Jahre 1894 folgende Erlebnisse verzeichnen. Zuerst wollte er eines Tages fette Schweine wegfahren; als er Anstalten macht, den Hof zu verlassen, waren die Tiere aus dem geschlossenen Kasten verschwunden. Bei der Suche fand man sie hernach hinten in einem Busch. Als die Ablieferung geschehen war, brachte er eine Ladung Thomasmehl nach Hause zurück. Auch dieses war kurz darauf verschwunden, man fand es zuletzt oben auf dem Heufach liegen. Als K. bald darauf Häcksel schnitt, kam ein Strom Wasser aus der Waschküche und schwamm den Häcksel fort. Zeitweilig tanzte Feuer unter dem Hausbalken, Briefe und sonstige Papiere flogen im Hause herum. Als ein Bruder der Hausfrau zum Besuch bei K. eintraf, sah dieser, daß die an der Wand hangenden Messer der Häckselmaschine sich bewegten. Als er aufstand und die Messer festhielt, flog ihm eine Rübe in den Nacken und ein schmutziges Tuch um die Ohren. Ein anderer Besuch wurde mit einem Krug Kaffee von hinten begossen. Bald darauf kam die Magd des K. ins Krankenhaus und der Spuk hörte auf. Der Vater dieser Magd war kurz vor dem Beginn des Spukens zu K. gekommen und hatte, nachdem die Tochter den Dienst eben angetreten, den Jahreslohn im Voraus gefordert. K. hatte ihn abgewiesen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXXXIX289.
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