b.

[145] Der alte N. zu Hohensüne lag einmal in einer hellen Nacht schlaflos auf seinem Bette. Wie er durch die Öffnung der Bettladen sah, erblickte er einen Sarg, der, statt mit einem Deckel, mit einem Tuch bedeckt war. Furchtlos stand er auf, ging zum Sarge, brachte seine Hand unter das Tuch, und wie[145] er die Hand aufhob, hob sich auch das Tuch mit in die Höhe, obgleich er durchs Gefühl dasselbe nicht wahrnehmen konnte. Unter dem Tuche erblickte er mit Entsetzen eins von seinen Kindern. Gleich darauf war alles verschwunden. Das Kind aber starb kurz hernach.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CXLV145-CXLVI146.
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