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[155] Kolon T. geht eines Abends vom Orte Neuenkirchen nach Hause. Plötzlich sieht er hinter seinem Hof ein in allen Farben schillerndes Rad sich drehen. Im nächsten Jahre wird hier, auf dem Schützenplatz, zum ersten Mal ein Karussel aufgebaut und macht am Feste seine üblichen Drehungen.

Kolon Bl. geht in der Nacht von Neuenkirchen nach Grambke. Auf einmal, hinter Nellinghof, ist er von einer Menge Soldaten und Pferde umgeben, so daß er nicht durchkommen kann. Einige Jahre nachher wurde in der Holdorfer Heide ein Manöver abgehalten und gerade an der Stelle, wo Kolon Bl. in das Reitergetümmel geraten war, machte die Kavallerie Rast. – Ein Mann aus Fladderlohausen kommt abends von der Apotheke in Neuenkirchen. Hinter Nellinghof auf der Chaussee halten viele Kutschwagen und viele Leute stehen umher. Ein Jahr nachher wird der neue Pastor von Neuenkirchen an dieser Stelle empfangen. – Eines Nachts kommt ein Mann von Neuenkirchen, um nach W. zu gehen. Plötzlich sieht er östlich von Bergmanns Kolonat viele Lichter brennen. Er hat dies öfter erzählt. Im Jahre 1904 wurde dort, wo er die Lichter gesehen, die Heilstätte erbaut, und seitdem strahlen abends elektrische Glühkörper ihr Licht in die Nacht hinaus, gerade so, wie es der Mann gesehen hatte.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CLV155.
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