d.

[156] Der alte Kirchenrat N. schlief einst als Student mit mehreren Gefährten in einem Zimmer. In der Nacht wachte er auf und sah eine weiß gekleidete Dame, mit Blumen in den Haaren, in das Zimmer treten. Die Dame machte die Runde bei den Schläfern und schaute jedem ins Gesicht; bei einem aber verweilte sie, schaute ihn lange an und entfernte sich dann stumm wie sie gekommen war. Am folgenden Morgen bekam derjenige, vor dessen Bette die Erscheinung so lange verweilt hatte, einen Brief, daß seine Mutter gestorben sei. (Ganz ähnliche Geschichten werden in gebildeten Kreisen vielfach erzählt).

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CLVI156.
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Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg: Erster Band