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[187] Ein Einwohner aus Bunnen sagte zu S., einem Einwohner aus Essen: »Du kannst Deinem Schwager R. in Bunnen wohl mal sagen, er möge doch höher versichern, er wird abbrennen, erst wird aber noch ein anderes Haus abbrennen. Ich habe das Feuer gesehen und den alten R. auf seinem Hofe stehen, vorn und hinten mit vollen Säcken beladen, wie er die Hände zusammenschlug und rief: ›Nu liggt' doch alle in Aske.‹ Nun soll es mich doch mal wundern, sagte S. zu seinem Nachbar D. in Essen, ob das wohl auskommt.« – Eines Vormittags brennts in Bunnen. D. sagt zu S.: »Nachbar, jetzt gehts in Bunnen los.« Darauf S.: »Jawohl, das ist aber R. noch nicht, erst muß ja noch ein anderer abbrennen.« S. geht aber dennoch nach Bunnen und sieht, wie das Haus von W. abbrennt. Abends aber griff das Feuer auf das Haus seines Schwagers R. über. Beim Bergen des Inventars stopfte R. Flachs und Heede in Säcke, lud sie sich auf, und so traf ihn B.R. hatte sein Eingut nachträglich noch höher versichert. D. in Essen, der mir diese Erinnerung aus seinem Leben erzählte, lebt noch.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CLXXXVII187.
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