r.

[188] »Ich schlief mit meinem Bruder in einer Kammer an der Werkstatt. Da hörte ich in der Nacht bei meiner Hobelbank ein Klopfen, als wenn an einem Sarge gearbeitet werde. Ich stand auf und sah nach. In der folgenden Nacht wiederholte sich das Klopfen. Diesmal hörte es auch mein Bruder. Er sagte ganz erschrocken zu mir: Hör mal, es wird in der Werkstatt an einem Sarge gearbeitet. Mir wurde ganz bange.[188] Bald darauf mußte ich einen Sarg machen. Nicht ganz lange danach hörten wir dasselbe Klopfen, diesmal aber an der Bank meines Bruders. Mein Bruder bebte im Bett. Ich mußte sonst immer die Särge machen. Diesmal wurde aber ein Sarg von meinem Bruder gemacht, weil ich an dem Tage eine Dreschmaschine aufstellen mußte.« (Märschendorf.)

Vgl. 157.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CLXXXVIII188-CLXXXIX189.
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