b.

[414] Graf Johann ging einst mit seinem Sohne Anton Günther spazieren. Er war in kriegerischen Künsten wohl bewandert, aber von der lateinischen Sprache verstand er nichts. Doch wünschte er sich von den Fortschritten seines dazumal noch sehr jungen Sohnes zu überzeugen und fragte: »Min Soen, segge mi, wo heet en Graf up latinsk?« »Comes« antwortete der Knabe. »Kohmeß? warum nich Perdemeß?« entgegnete kopfschüttelnd der Graf, denn es hätte ihm passender geschienen, das edle Roß statt der unkriegerischen Kuh heranzuziehen, wenn es sich um einen Grafen handelte. (Nach Matth. Paysen Handschr. Zus. zu Saxo gramm. in der Großherzogl. Privatbibliothek.)

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 414.
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