268.

[12] Die Zahl eins tritt kaum weiter hervor, als daß die erste Handlung, Begegnung etc. von Bedeutung ist. An der Art, wie man aus dem Bette steigt, wie man sich ankleidet, kann man erfahren, wie es einem über Tag ergehen wird. Verläßt man das Haus, so ist es wichtig, wer oder was einem zuerst begegnet. Kommt man im Frühling auf das Feld, so ist der Zustand, in welchem ich den ersten Pflug, den ersten Storch usw. sehe, weissagend für das ganze Jahr. Das erstmalige Rufen des Kuckucks sagt, wie lange man noch leben wird. Beim Spiele gilt der Verlust der ersten Partie für ein gutes Vorzeichen. »De erste Gewinn is Kattengewinn.« Außerdem ist noch Folgendes zu erwähnen. Die erste Frucht eines Baumes verlangt besondere Achtung: 35, 44. Der erste Schmetterling nützt, Bienenschwärme zu fangen: 146. Beim Erblicken der ersten Bachstelze kann man sich gegen Krankheit bewahren: 74. Enthaltsamkeit von Fleischspeisen am ersten Ostertage schützt vor Zahnweh: 70. Der Anblick der ersten Schwalbe ermöglicht die Erlangung von Heilmitteln (104) und gibt die Fähigkeit, Geister zu sehen: 178. Ein Blutstropfen, der aus der Nase dringt, bedeutet einen Todesfall: 22. –

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 12.
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