Siebentes Kapitel

Lausebengel

[100] Die erste Höhe menschlichen Ehrgeizes war erklommen. Nun durfte keiner mehr den unreifen Jungen belächeln, und wenn ich Klara Hornig gesprochen hätte, so würde die bloße Tatsache, daß ich ein Sekundaner war, sie mit unanfechtbarer Achtung erfüllt haben.

Der Frühling schickte seine ersten Boten ins Land. Der gelbe Kornelstrauch blühte, die beiden Pestwurze ließen sich einheimsen, als ob sie den ganzen Winter auf uns gewartet hätten, und der Huflattich war mit einem Male auch da.

Nun begann ein neues Strolchen bergan, talab. Wie gewissensruhig, wie herrscherhaft vollzog sich Suchen und Finden!

Nichts Fremdes, nichts Unbestimmbares gab es in Wald und Flur, und wo irgendein Kräutlein noch Zweifel bereitete, da halfen Flora und »Schlüssel« bereitwillig nach, ihm das Bekenntnis von Nam' und Art aus dem Blütenboden zu locken.

In der Schule ging alles glatt seinen wohleingefriedeten Weg. Die neuen Lehrer, zum Teil sehr jung, ließen uns leben, wenn wir sie nur leben ließen, und das taten wir leider nicht immer. Einen, der schwindsüchtig war, haben wir richtig zu Tode geärgert. Und daß ich mitmachte, ohne Mitleid, ohne Erbarmen, dessen schäme ich mich heute noch.

Zwei neue Lehrfächer gab es: Physik und Chemie, mit Experimenten, die uns höchst komisch anmuteten, weil wir dasaßen wie die großen Herren und uns was vormachen ließen. Daß irgendein Stoff ins Wasser geworfen wird und infolgedessen zu brennen anfängt, war an sich schon ulkig genug;[101] daß man dergleichen aber als Lernen behandelte, grenzte bereits ans Schlaraffenland.

Auch die Lateinstunde hatte nichts Bedrohliches mehr. Die Exerzitien schrieb man ab, und beim Übersetzen legte man eine »Pliete« zwischen die Blätter.

So blieb für Wanderfahrten Zeit und Muße übergenug. Jetzt kamen wir am Sonnabendabend nur noch selten nach Hause und übernachteten irgendwo auf Heuschobern oder auf Strohlagern, die freundliche Gastwirte uns rings um den kalten Kachelofen ausbreiten ließen. Und morgens gab es für zehn Pfennige einen Topf Kaffee und ein Butterbrot noch obenein.

Was vor einem Jahre ein ängstliches Mitzotteln gewesen war, wurde jetzt bewußt Kameradsein, wurde Anspruch auf Gleichberechtigung und Sitz im hohen Rat.

Zwar als Held sah ich mich immer noch nicht gewertet. Wie sollte ich auch? Erlebt hatte ich nichts, Geld hatte ich auch nicht, und der Ersatz dafür, die große Schnauze, war mir vom Schicksal versagt. So mußte ich zufrieden sein, wenn man mich ungeschoren ließ, während ich in Heimlichkeit die Schätze barg, die jede neue Wanderung über mich ausschüttete.

Hoheitsrechte der Persönlichkeit, Weltbefreiung, Gottschauen, Aufruhr und Umsturz als Andacht und Gebet, das alles drang, aus dem Rotdunst der Dämmerung geboren, beseligend und berauschend in mich ein. Manchmal wußte ich nicht, wohin mit der Fülle der Gedanken und Gesichte, und rannte wie ein Wilder durch den nächtlichen Wald, während die Gefährten in ihrer Ermüdung lange schon schliefen. Dafür war ich morgens von der Streu nicht hochzukriegen und mußte oft tüchtig durchgewalkt werden, bis ich – noch immer schlaftrunken taumelnd – hinter den anderen weiterzog.

Immer mehr teilte sich mein Leben in zwei Stockwerke. In dem unteren wohnte ich gemeinsam mit allen, die um mich[102] waren; dort kannte man mich als harmlos-stillen Burschen, der sich nur mäßig wehrte, wenn man ihn höhnte und verhaute, und der nach jedem Zusammenstoß rasch wieder gut war. Das obere gehörte mir allein. Von dort stieg eine Jakobsleiter geradewegs in den Himmel. Dort war ich König und Volksmann, Weltumsegler und Prophet. Dort hielt ich Zwiesprache mit den Großen aller Zeiten, dort rollte ein großes Bilderbuch sich unaufhörlich vor mir ab. Dort war ich edel, tapfer, großmütig, von unermeßlichem Reichtum, Liebling der Frauen und Beherrscher der Männer. Dort schlug ich die Klügsten durch die Macht meiner Rede und kam an Fülle des Wissens selbst den Gelehrtesten gleich. Kurz: alles, was mir dort unten versagt war, fiel mir hier oben als Mitgift des Schicksals von selber zu.

Dieses Kartenhaus geträumter Größe, zwischen dessen luftigen Wänden mir nur zu wohl war, fiel eines Tages kläglich zusammen, angesichts einer Entdeckung, die mir jede Selbstachtung nahm und mich jäh in den Rachen der Verworfenheit stürzte.

Schon seit einiger Zeit war mir ein seltsames Gefühl auf dem Kopfe bemerkbar geworden, das halb Schmerz und halb Kitzel war und mich bis tief in den Nacken hinein mit Schauern übergoß. Unter dem Drucke der Hand und dem Kratzen der Nägel verlor es sich meistens, aber wenn ich stillsitzen mußte, wie bei Tische oder gar auf der Schulbank, quälte es mich so sehr, daß ich manchmal, ohne erst um Erlaubnis zu fragen, aufsprang und zur Türe hinauslief.

Es war eine Krankheit – sicherlich – aber eine, von der man nicht sprechen durfte. Das sagte mir eine Ahnung, die quälerischer war als die Qual selber.

Und eines Tages wurde es offenbar, das Schreckliche, nicht zu Begreifende: Ich hatte Läuse.

Ich, Sudermanns Hermann, der Sohn ordentlicher Eltern und Mutters Liebling, ich, der Auserwählte, der auf den Höhen[103] der Menschheit zu Hause war und es an Edelsinn mit dem Edelsten aufnehmen konnte, ich hatte Läuse. Läuse, wie die Bettlerkinder, die verschmutzten und verwahrlosten, die daheim die Stuben nicht betreten durften.

Es war in dem städtischen Petroleumschuppen, dessen Verwaltung der guten Tante anvertraut war, wo ich beim Herausgeben der Fässer die niederschmetternde Entdeckung gemacht hatte. Als die Fuhrleute fort waren, schloß ich, um nicht überrascht zu werden, von innen das Tor, rannte weinend von Stapel zu Stapel und schrie in meiner Ratlosigkeit immerzu: »Mama, Mama, Mama!«

Aber Mama war fern, und wenn ich statt ihrer der guten Tante zu beichten gewagt hätte, ihr, die für weit geringere Fehler ein Verzeihen nicht kannte, ich würde auf der Stelle an die Luft gesetzt worden sein.

Aber auch an Blechschmidt als Mitwisser war nicht zu denken. Mühsam hatte ich mir unter den Gefährten einige Achtung erobert; die Hänseleien, die mich früher so oft in Verzweiflung gehetzt hatten, fingen gerade an, etwas seltener zu werden – wenn er nicht reinen Mund hielt, eher hätte ich mich in den Elbingfluß stürzen können, als den Fluten des nun sich ergießenden Hohnes gewachsen zu sein.

So hieß es denn, die Last der Schmach in Schweigen weiterschleppen und auf ein Wunder warten, das sie von mir nahm.

In den Tagen und Wochen, die jetzt folgten, habe ich alle Martern eines wunden Gewissens kennengelernt. Dem Mörder, der seine Blutschuld als Geheimnis seines Lebens mit sich trägt, kann nicht viel schlimmer zumute sein.

Ein paar Jahre später, als ich in der Prima saß, kam eines Abends ein Mitschüler, der mir sonst gar nicht sehr nahestand, mit eigentümlich scheuem Umblick auf meine Bude geschlichen, verriegelte die Tür hinter sich, fiel plötzlich, wie von der Axt gefällt, vor mir zusammen und schluchzte in die[104] hohlen Hände hinein: »Ich bin syphilitisch.« Und als ich ihn aufrichtete und tröstend mit ihm zu Rate ging, da dachte ich in Erinnerung an jene Tage immerzu: »Der Glückliche, daß er es sagen kann!«

Was die täglich wachsende Verzweiflung schließlich aus mir gemacht hätte, weiß ich nicht, wenn ich mich nicht eines Tages von der guten Tante plötzlich in einen Stuhl gedrückt und, ehe ich mich wehren konnte, durch zwei, drei Striche eines Staubkammes rettungslos überführt gefunden hätte.

Und – Dank sei ihr! – ich wurde nicht zu den Verbrechern geworfen, ich wurde nicht aus dem Hause gejagt, nur ein respektables Gericht Schandfleck bekam ich, weil ich das Unheil so lange an mir geduldet hatte, bis dessen Spuren ohne mein Wissen rings um mich offenbar geworden waren. Auch in der Folgezeit bemühte sie sich redlich, den Mantel der Liebe über meine Untat zu breiten, aber wenn sie, wie sonst, in der Dämmerung die Schlechtigkeit der Welt einer fürchterlichen Musterung unterwarf, konnte sie sich doch nicht entbrechen, auch die räudigen, krätzigen und verlausten Mitgeschöpfe mit einem gelegentlichen Bannstrahl zu bedenken. Die Kusine aber nickte in frühreifer Hennenhaftigkeit dazu und kratzte sich mit dem Nagel des kleinen Fingers erst hinter dem rechten und, wenn ich dies zu übersehen geruhte, weit übergreifend auch hinter dem linken Ohr.

Was tat mir das noch! Als ein Erlöster durfte ich den Kopf wieder erheben und furchtlos der Zukunft entgegengehen.

Doch volle Entsühnung erhielt ich erst, als ich in den großen Ferien, die ich in diesem Jahre – o Übermaß des Glückes! – daheim im Elternhause verleben durfte, mir ein Herz fassend, der Mutter beichtete, und wie sie dann meinen entehrten Wuschelkopf zwischen ihre zwei Hände nahm, einen Kuß darauf drückte und nichts weiter sagte als »Mein armer Jung«, da war mit einem Male alles in Ordnung.

Manche Gewissensnot, manches Schuldgefühl habe ich zeit[105] meines Lebens in mir beherbergen und, wenn es sich nicht wieder abstoßen ließ, meinem Wesen eineignen müssen, keines aber hat mich grausamer geschüttelt als die Angst des dreizehnjährigen Knaben, in Ungeziefer verkommend aus den Reihen der anständigen Menschen ausscheiden zu müssen.


Ach, jene großen Ferien! Jetzt sah ich erst, wieviel darbende Liebe in mir aufgespeichert lag, die im Geben und Nehmen nach Sättigung verlangte. Der Mutter hing ich am Schürzenband von früh bis spät, so daß sie sich nur mit lachender Mühe meiner erwehrte. Und selbst an Vater wagte ich mich heran, der mit Staunen – und jetzt wohl auch mit ein wenig Stolz – die Überfülle meiner grünen Weisheit über sich herströmen ließ. Die jüngeren Brüder, die noch immer bei Fräulein Hubert die Schulbank drückten, sollten binnen sechs Wochen große Botaniker werden und enttäuschten mich tief, als sie mir eines Tages erklärten, das Unkraut in den Chausseegräben könne ihnen gestohlen werden.

Meine ehemaligen Schulfreunde begrüßten mich gönnerhaft von oben herab und waren höchst unangenehm berührt, als sie von mir erfuhren, daß ich geradeso auf der Sekunda saß wie sie selber.

Als ich aber bekennen mußte, daß ich weder einer verbotenen Schülerverbindung angehörte noch über haupt jemals an einem Kneiptisch gesessen hatte, verfiel ich aufs neue ihrer Verachtung, die zu tragen mein Schicksal war. Aber jetzt grämte ich mich nicht mehr um sie, denn meine Gestirne wandelten auf anderem Wege zur Höhe. Nur wenn ich sie mit den blondzöpfigen Backfischen in ulkender Vertrautheit am Elternhause vorüberziehen sah, gab es mir immer noch einen Stich ins Herz.

Und dann kam der Abschied. Der Abschied auch von den Fleischtöpfen Ägyptens, denn dazu war – verglichen mit der[106] Hungerkost da draußen – die notgedrungene Sparsamkeit des Elternhauses hochgediehen.

Und als ich wieder bei der guten Tante saß, wurde ein Heimweh daraus, wie ich es noch nie im Leben verspürt hatte. Ich wandelte umher wie in einem bösen Traum und schluckte Tränen, wo ich saß und stand. Aber auch das verwehte, und die Forderungen des Tages zertraten den Rest aller Kindergefühle.


Der neue Winter kam, und ein neuer Wahnsinn mit ihm. Der Wahnsinn fürs Theater.

Vor Jahren habe ich einmal in der Geschichte meines Erstlingswerkes davon erzählt. Ich habe von meiner hoffnungslosen Liebe zu der Tragödin Hermine Claar-Delia erzählt, die als Valentine bei uns gastierte, und von dem heiligen Schwur, ihr mein erstes Bühnenwerk zu weihen.

Wenn ich an jene Wintertage zurückdenke und die herzfressenden Nöte, die ich zwischen den Faßreihen des Petroleumschuppens in segnender Einsamkeit durchkämpfte, darf ich wohl sagen, daß mein Lebensschicksal damals ins Rollen kam. Aber noch fast zweier Jahrzehnte der Irrungen und Abwegigkeiten bedurfte es, um mich zum Ziele zu führen.

Freilich: gelangt man je ans Ziel? Kann das bodenlose Faß, in das eine Jugendphantasie Traum auf Traum und Plan auf Plan hineingießt, selbst durch ein ausgelebtes Leben – und mag es noch so sehr der Arbeit gehört haben – sich vollfüllen lassen?

Gleichviel! Was damals in die Höhe stieg, um dann durch harte Notwendigkeiten geduckt und verschüttet zu werden, war sicherlich ein Urinstinkt, der im Tiefsten meines Wesens wurzelte. Mochte das Leben ihn auch tausendmal als Wahnsinn ausrotten und auf den Schutthaufen werfen, er wuchs immer wieder, bis ihm zu folgen eines Tages Beruf und Gesetz war.

[107] Ein Mittel gab es schon damals, dem Drang, der keinen Namen hatte und der mich eher ängstigte als beglückte, einigermaßen Luft zu schaffen. Das war – ich sagte es schon – der deutsche Aufsatz. Nicht etwa, daß ich ihm mit Freude entgegengesehen hätte, im Gegenteil. Ich war genau so faul wie jeder andere. Aber in der Nacht vor dem Ablieferungstermin über fiel mich regelmäßig eine Art von Raserei. Um zehn ging's mürrisch an die Arbeit, um elf war ich mir klar, daß ich sie nie im Leben fertigkriegen würde, gegen Mitternacht kam ich langsam in Zug, um ein Uhr warf ich den Kleck zur Seite und fing gleich an, ins reine zu schreiben. Um zwei Uhr mußte die Lampe neu aufgefüllt werden, auch erklammten die Finger, weil der Ofen längst kalt war. Aber das tat nichts, denn jetzt heizte ich ja von innen. Um drei Uhr rannte ich mit brennenden Backen im Zimmer herum und wußte nicht, wie der Menge der Bilder Herr werden, die sich mir aufdrängten. Um vier Uhr hatte ich die vorschriftsmäßige Seitenzahl längst überschritten, aber noch war so viel Notwendiges zu sagen, daß ich unmöglich aufhören konnte. Und weil es um fünf Uhr zum Schlafengehen zu spät war, so schrieb ich lieber gleich bis zur Schulzeit.

Diese Schriftstücke trugen mir bei der Rückgabe regelmäßig die Mahnung ein, mich vor Verstiegenheiten zu hüten, die den Sinn fürs praktische Leben nur beeinträchtigen könnten. Aber wenn ich den Schaden besah, fand ich als Zensur ein »Gut« oder ein »Sehr gut«, und damit gab ich mich gerne zufrieden.


Um dieselbe Zeit fing ich an, den Konfirmandenunterricht zu besuchen. Mit wenig Erbauung, wie ich gestehen muß, denn der christliche Dogmenglaube war längst für mich abgetan. Der Gott der Abendröten und des Sternenhimmels, der Gott, mit dem ich am Schluß meiner Aufsätze gern eine betende Zwiesprache hielt, weil die Ekstase, in die ich mich allgemach[108] hineingeschrieben hatte, als höchster Steigerung des Visionären bedurfte, dieser oberste Herr meiner Träume hatte mit der Bekrönung des hölzernen Lehrgebäudes, die die protestantische Konfession uns als Gott präsentierte, wenig zu schaffen.

Wichtiger waren die feinen, schmalwangigen Mädelchen, die in der Sakristei uns gegenübersaßen und mit denen ein lebhaftes Augenspiel dauernd im Schwange war, das den grauen Schmus des Superintendenten leidlich verklärte. Gelegenheit, uns ihnen zu nähern, war niemals gegeben, und die Blödigkeit der Flegeljahre verwehrte jeden Geniestreich. So blieb es bei einem aussichtslosen Anschmachten, das bis zu einer wirklichen Herzensnot niemals gedieh.

Und dann war ja auch Klara Hornig noch da.

Ich hatte sie nie aus dem Sinne verloren, und je heftiger meine Kusine sie als Ausbund aller Verwerflichkeiten darstellte, desto schmerzlicher blühte meine Liebe zu ihr. Wenn sie wirklich so kokett, putzsüchtig, nach Eroberungen lüstern und vom Hochmutsteufel besessen war, von welch schwindelnder Höhe herab würde sie, die schon im Kronornat ihrer Balltriumphe einherschritt, auf mich, den armseligen Schüler, herabsehen?

Daß ich inzwischen mühelos zur Obersekunda eingegangen war und daß ich bereits – schön, aber falsch – die Baßpartien sang, konnte nicht viel daran ändern.

Und so kam – zwischen Ostern und Pfingsten – das Fest meiner Einsegnung heran.

Um es mit mir zu feiern, hatte meine Mutter die Kosten der langen Reise nicht gescheut und war eines Abends behende und um ihr Gepäck besorgt dem Zuge entstiegen.

Ob sie der guten Tante schon je begegnet war, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls brachte sie nach ihrer Art einen prallen Sack voll Liebe für sie mit, und auch die gute Tante kam ihrem Gast mit unverhohlener Herzlichkeit entgegen. Aber aus den[109] Blicken, die sie alsbald mit der Kusine wechselte, ersah ich, der ich sie beide kannte, daß den Dämmerungen nunmehr ein neues Material für tadelnde Weltbetrachtung geliefert worden war.

Meine Mutter machte schon am zweiten Tage große Augen, als sie die bewährte Taktik des mehrmaligen Kaffeewärmens, der auf Vorrat gärenden Graupen und der wegen Kostspieligkeit aufzuschiebenden Fleischmahlzeit kennenzulernen und zu billigen Gelegenheit hatte.

Darum sah mich meine Mutter wohl auch in unbewachten Augenblicken so ängstlich und verstohlen an, darum fand sie, daß meine Backen sehr hohl und meine Arme sehr dünn seien, aber wer so wie ich in die Höhe schießt, pflegt ja immer mager zu sein, und außerdem fehlte mir als Kräftigungsmittel die Turnstunde, an der ich meines schwach gebliebenen Knies wegen nicht mehr teilnehmen durfte. Von den zwei zugunsten des Theaterbesuches unterschlagenen Frühstücksemmeln gar nicht zu reden.

Die Einsegnungsfeier ging schmerzlos vorüber. Den Braten für die Festmahlzeit hatte meine Mutter geliefert, und die gute Tante hatte Königsberger Klopse daraus gemacht, weil dieses Gericht durch Reibbrot in segensreicher Weise gestreckt werden kann.

Während wir uns zum Nachtisch an dem Wackelpeter gütlich taten – einem süßen Buchweizenpuddig, mit Mandeln gespickt, der unser Leibgericht war – sagte meine Mutter so nebenher:

»Heute um die Kaffeezeit wollen wir dann zu Hornigs gehen, lieber Hermann.« O Gott, o Gott!

Mir sank das Herz in die neuen Einsegnungsschuhe, und die Augen meiner Kusine funkelten grünlich.

»Heute nicht, heute nicht!« flehte ich, um Zeit zu gewinnen, und meine Mutter fand, daß man mir nachgeben könne, zumal[110] sich erwarten lasse, daß am morgigen Alltag ein jeder zu Hause sei.

Auf dieses Argument hin wäre ich lieber doch heute gegangen, aber das war nun verfahren.

Gegen Abend brachte mir meine Kusine geheimnisvoll einen Stehspiegel getragen mit den Worten: »Damit du sehen kannst, ob du schön genug bist.«

Aber sie kam viel zu spät, ich hatte schon lange davor gesessen.

In dieser Nacht schlief ich wenig. Zuerst einmal: wie in die Erscheinung treten? Die Sonntagsjacke war sehr knapp geworden, der neue Einsegnungsrock hingegen aufs Auswachsen berechnet, und eines so wenig weltmännisch wie das andere.

Sodann die Unterhaltung! Was spricht man mit einer jungen Dame, der im Ballsaal gehuldigt wird wie einer Königin? Aus den Romanen wußte ich ja ungefähr, wie die Löwen der Gesellschaft sich in solchen Fällen benehmen; aber würde ich es ihnen gleichtun können, ich, der ich vor zwei Jahren als Rotznase vor ihr geflohen war? Das Blut erstarrte mir in den Gliedern, wenn ich jener Niederlage gedachte.

Was half alles Grübeln? Wenn mich kein Wunder vor dem Gange errettete, stand eine Demütigung mir bevor, an der ich neue zwei Jahre lang und länger noch zu tragen haben würde, denn die alte war ja noch nicht verschmerzt.

Die Schulstunden vergingen, ohne daß ich ahnte, was rings um mich geschah.

Als ich nachmittags heimkam, fand ich meine Mutter schon gerüstet. Ich wollte mich umziehen.

»Bleib nur lieber, wie du bist«, sagte sie mit einem kleinen Wohlgefallen, das mir unendlich gut tat.

Und dann gingen wir los.

Wieder stand ich vor der dunklen Tür, von der ich zwei Jahre lang einen jeden Sparren in Erinnerung behalten hatte.[111]

Und da war auch die alte Frau Hornig und fragte: »Womit kann ich dienen?«

Und dann gab es einen doppelten Freudenschrei, und die beiden Frauen lagen sich in den Armen.

Die verwachsene Schwester mit dem bleichen Duldergesicht kam gleichfalls zum Vorschein; mit der gab's dieselbe Aufführung.

Aber dann war ich an der Reihe.

»Ist das wirklich Ihr Sohn Hermann? In zwei Jahren so groß und so –? Nie hätte ich ihn wiedererkannt ... Und warum ist er nicht mehr bei uns gewesen? ... Es muß ihm doch gar nicht gefallen haben ... Wir haben uns so oft gefragt: ›Warum kommt der nette Junge nicht wieder?‹ ... Aber daß er inzwischen ein so großer junger Herr geworden ist, das haben wir uns natürlich nicht träumen lassen ... Klara! Klara! Komm mal rasch 'rein und sieh, wer da ist. Du wirst Augen machen!«

Und da war sie und machte Augen. Machte die großen, großen blauen Augen, die ich vor mir gesehen hatte tags und nachts und immer und vor denen ich ausgerissen war in der Brückstraße und auf der Eisbahn und in Vogelsang und überall – zwei lange Jahre lang. Und sie war auch heute nicht hochmütig und durchaus keine Balldame, sondern ein liebes, liebes Mädel von siebzehn Jahren – hochaufgeschossen zwar, aber eben ein Mädel, nicht viel anders als unsere Einsegnungsschwestern, fein und schmalwangig und mit leise erblühendem Busen.

Ich fühlte, wie die lähmende Not von mir niedersank gleich einem zerlumpten Bettlergewand und wie ein freier, froher und klarer Mensch daraus emporstieg.

Oh, jetzt war ich nicht mehr das Jungchen, das, ungelenk aus Litauens Hinterwald hervorgekrochen, mit seinen Armen und Beinen im Kampfe lag, um schließlich eines fehlenden Taschentuchs wegen das Weite zu suchen. – Jetzt war ich erprobt[112] im Wettstreit mit Besseren als ich, jetzt stand ich meinen Mann, auch jungen Mädeln gegenüber ... Ich hatte gelebt, ich war gewachsen, und mein Geist reckte sich sehnsüchtig dem kommenden Zwiegespräch entgegen.

Das kam sehr bald.

Meine Mutter mußte sich doch den Laden zeigen lassen, in dem sie als Verkäuferin einst gewaltet hatte. Da gab es Veränderungen ohne Zahl: die Puppenabteilung hatte einen erheblichen Zuwachs erfahren, Dampfmaschinen und Eisenbahnen waren hinzugekommen und, was weiß ich, sonst noch.

Kurz, es ergab sich, daß nach kaum einer halben Stunde Klara und ich uns gegenübersaßen und unsere Weltanschauungen tauschten, ernsthaft und feurig, als hätten wir nichts Eiligeres zu tun, als einander den Grund unserer empfindsamen Seelen zu zeigen.

Und wie ich der aufquellenden Gedankenlust in glücklichem Spiel die Zügel schießen ließ, da sprang sie auf, lehnte die Hände gegen den kalten Ofen und wiegte sich von rechts nach links – beifällig lauschend und mit einem kleinen Erstaunen im Blick, das mich vollends berauschte.

»Ach, wie schade!« rief sie plötzlich in meine Rede hinein.

»Schade, was?« fragte ich.

»Nun, glauben Sie, ich habe es nicht gemerkt, daß Sie nichts von mir haben wissen wollen?« sagte sie lachend.

»Wieso denn?« stammelte ich, fühlend, wie ich rot wurde bis in den Nacken hinein.

»Nun – zum Beispiel, daß Sie immer auf die andere Seite gingen, wenn ich Ihnen entgegenkam.«

»Das haben Sie wirklich gesehen?«

»Und ich habe mich dann immer gefragt, was ich Ihnen eigentlich Böses getan habe, aber gewiß steckte Ihre Kusine dahinter, denn ich weiß, die hat schon auf der Schule nicht gut von mir gesprochen.«

»Zu mir hat sie es nicht getan«, rief ich, froh, wie gut die Lüge[113] mir gelang, »und wenn sie es getan hätte, so würde ich das gar nicht geduldet haben.«

Nun war es an ihr, rot zu werden. Und wir flohen mit kühnem Satze zur deutschen Literatur hinüber, wo wir sicheren Boden unter den Füßen hatten. In der Liebe für »Waldmeisters Brautfahrt« und »Was sich der Wald erzählt« kamen wir freudig überein, und »Prinzessin Ilse« gereichte uns beiden zum Entzücken. Um so strenger verfuhr ich gegen Geibel, den sie nicht kannte. Daß ein fünffüßiger Jambenvers »O Sophonisbe, Sophonisbe o« der deutschen Sprachkunst zur Schande gereiche, gab sie mir willig zu. Auch versprach sie mir, einem jüngeren Dichter mit Namen Paul Heyse vertrauensvoll näherzutreten, obwohl sie vor den sittlichen Zügellosigkeiten in seinen Novellen bereits gewarnt worden war.

Mit Wonne bemerkte ich, daß ich von Minute zu Minute größeren Einfluß auf sie gewann, und als ich für die Erhabenheiten Hamerlings kühne Worte der Begeisterung fand, hörte sie mir so hingegeben zu, als wäre ich der Bote einer anderen Welt.

Da kamen unsere Mütter zurück, und die arme blasse Schwester trug Sahnebaisers auf den Tisch, die der Konditor inzwischen geliefert hatte.

Der Traum des seelischen Ineinanderfließens war ausgeträumt. Schweigend saßen wir da, während die Fortschritte, die die Spielwarenbranche in den letzten zwanzig Jahren gemacht hatte, sachkundig erörtert wurden. – Der Sohn und Erbe des Geschäfts war leider verreist, sonst hätte ich noch Engeres und Weiteres darüber erfahren. Aber während ich mit vorgebeugtem Körper, von Lerneifer geschwellt, den Darlegungen der alten Dame lauschte, fühlte ich bisweilen, in Seligkeit erschauernd, einen großen, fragenden Blick an mir vorübergleiten, der sich alsdann in süßer Nachdenklichkeit verlor.

Und so schieden wir. Ich sollte bald wiederkommen. Ich[114] sollte mit nach Vogelsang, auch in den Kasinogarten sollte ich mit, in jenen heiligen Bezirk, der für die Masse der nicht Erwählten ein verbotenes und ewig ersehntes Eden war.

Weit tat die Fülle des Lebens ihre goldenen Tore vor mir auf. Es war zu viel an Sonne und an erfüllter Sehnsucht, was an jenem Tage auf mein Haupt herniedersank. Zu viel für einen armen Burschen, dem das Schicksal seinen Platz auf der Schattenseite angewiesen hatte.

Es kam auch anders, ganz anders kam es.

Kurze Zeit, nachdem meine Mutter Elbing verlassen hatte, wurde ich, ohne es zu wollen, vom Nebenzimmer her, Zeuge eines der beliebten Dämmerungsgespräche, in denen Tante und Kusine sich über die Schlechtigkeit der Menschen einig wurden.

Und diesmal war sein Gegenstand kein anderer als ich.

Zu meiner Bestürzung erfuhr ich, daß ich ein gemeiner Flegel, ein gefährlicher Lüderjan, ein Lausebengel sei, der sich von Tag zu Tag mehr zu einer Landplage auswüchse, zumal sein Appetit jede Schranke der Bescheidenheit zu sprengen drohe. Besonders seitdem meine Mutter hier gewesen sei, die, obwohl von Hungerleidern abstammend, doch einen bedenklichen Hang zum Großtun und zur Verschwendung gezeigt habe, sei mit mir kein Auskommen mehr, und der Verkehr bei den Hornigs, deren Dünkelhaftigkeit schon dadurch erwiesen sei, daß sie sich in die Kasinogesellschaft eingedrängt hätten – während andere doch auch sehr anständige Leute höchstens in der Bürgerressource aufgenommen sein wollten –, schlüge dem Faß vollends den Boden aus. Darum müsse die erste sich bietende Gelegenheit benutzt werden, um mich endgültig fortzugraulen.

Ich trat ihnen nicht entgegen. Ich forderte keine Genugtuung, nicht einmal mich zu verteidigen, beschloß ich. Ich schlich auf Zehenspitzen zur Tür hinaus, holte mir den Schlüssel zum Petroleumschuppen vom Nagel herab und lief[115] bis tief in die Nacht an den Holzpfeilern entlang, die den grasbewachsenen Hof im Rechteck umgaben. Hier hatte ich schon manche Not durchkämpft, hier mußte mir auch heute Erlösung werden.

Fort, fort aus diesem unseligen Hause! Das war das A und O jeder Erwägung. Was aber beginnen? Daß mein Vater die Summe, die eine regelrechte Knabenpension verlangte, nicht würde aufbringen können, verstand sich von selbst – nicht in Elbing und nirgends. So blieb nur eines: die Schule verlassen und einen der Berufe ergreifen, für die das Einjährigenzeugnis ausreichend war. Das hieß freilich dem Aufstieg zur Höhe, der Erfüllung tiefheimlicher Wünsche, das hieß allen Hoffnungen und Träumen für immer Valet sagen. Aber was half's? Nicht einen Tag länger als nötig in diesem Hause, in dem ich als lästiger Eindringling galt.

Die Auswahl der sich mir bietenden Berufe war nicht klein. Kaufmann, Buchhändler, mittlerer Beamter und dergleichen. Aber vor dem allen hatte ich einen Horror, denn es führte mich von der Wissenschaft fort und – wie ich annahm – dem Stumpfsinn in die Arme. Nur eines blieb, das sich einer höheren Lebensbetätigung anähnlichen ließ, das sogar ein späteres Universitätsstudium verlangte – wobei sich die Möglichkeit, auch andere Kollegia zu hören, von selber ergab –, das war die Laufbahn des Apothekers.

Zudem: Apotheker sein, war halb ein Chemiker sein, und Chemie hieß gerade mein neuester Wahnsinn. Ich hatte mir unlängst ein sogenanntes Laboratorium angeschafft, eine Kiste voll Retorten und Kolben und Pipetten und Büretten und wie das teuflische Handwerkszeug alles hieß, mit dessen Hilfe man unsagbare Mixturen mischte, die furchtbar stanken und Löcher in die Sonntagshosen brannten.

Dies Laboratorium konnte man ins Großartige ausbauen, konnte darin arbeiten, soweit die Freistunden reichten, konnte große Erfindungen machen, um schließlich bei einer[116] Professur zu landen, wie sie berühmten Männern zuteil wird, auch wenn sie die landläufige Karriere nicht hinter sich haben.

Kurz und rund: Apotheker. Apotheker, wie es der Vetter war, der sich längst schon als Pharmazeut den Wind der großen Welt um die Nase wehen ließ und der jetzt von Haspe in Westfalen aus – dort, wo der »Ulk« zu Hause war – Kistchen mit Magenmorsellen, mit Ingwerschnäpsen und mit selbstgemischten, auf Erden noch nicht dagewesenen Fruchtsäften heimschickte.

Am nächsten Mittag schrieb ich einen Brief nach Hause, ich bäte beim alten Settegast in Heydekrug anzufragen, ob er mich als Lehrling in seine Apotheke aufnehmen wolle. Und, um meine Eignung klarzustellen – klarzustellen, daß ich für diesen Posten eigentlich schon viel zu schade sei –, fügte ich auf einem Extrabogen ein Verzeichnis all meiner chemischen und botanischen Kenntnisse hinzu, das meinem künftigen Lehrherrn gewaltig imponieren mußte. Mit Fremdwörtern, wie sie in Stöckhardts »Schule der Chemie« zu finden waren, sparte ich nicht. Was die »Analyse« und die »Synthese« von einem Jünger der Wissenschaft verlangten, war längst schon von mir durchdacht und durchdrungen, die offizinelle Pflanzenkunde beherrschte ich so nebenbei, und was das praktische Experimentieren anbelangt, so war ich schon längst in meinem eigenen Laboratorium erfolgreich tätig gewesen.

Noch heute bin ich meinen Eltern dankbar, daß sie diesen Ausbruch bengelhaften Größenwahns mit sicherer Ahnung unterdrückten: Sonst hätte der alte Settegast sich wohl dafür bedankt, mir umgehend seine Einwilligung zu schicken.

Nun erst hatte meine Stunde geschlagen. Nun erst fürchterliche Abrechnung halten!

Als ich mit dem mütterlichen Brief in der Hand vor Tante und Kusine hintrat, wurde freilich nichts weiter als die bescheidene Erklärung daraus, daß ich ihnen nicht länger zur Last fallen[117] und das Haus schon am morgigen Tage verlassen wolle.

»Ganz, wie du meinst«, sagte die gute Tante gelassen, und die Augen der Kusine funkelten grünlich. –

Mit hochklopfendem Herzen pochte ich an demselben Nachmittage an die Tür des direktorialen Sprechzimmers. Noch immer hoffte ich, irgendein Wunder werde geschehen, das mir den Abgang ersparte.

Aber nichts weiter ereignete sich, als daß der Allgewaltige mich ein paar Sekunden lang hinter den stechenden Brillengläsern hervor nachdenklich ansah, dann ein paar Worte murmelte, die ich nicht verstand, und mir das rasch geschriebene Entlassungszeugnis mit einem Glückwunsch für mein Leben huldvoll überreichte.

Und so wild und verbissen war ich, daß mir auch in diesem Augenblicke verzweifelten Entsagens nicht eine Träne in die Augen trat.

Quelle:
Sudermann, Hermann: Das Bilderbuch meiner Jugend. München, Wien 1981, S. 100-118.
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