Neunte Szene

[128] Die Vorigen. Türhüter eilen von rechts herein. Eine Schar älterer Sklaven, von Menesto geführt, kommt mit Lichtern von links. Einer trägt ein weißes Gewand, andere Salbgefäße und goldenes Geräte.


ARTEMIDOR.

Hier diesen dreisten Bettler, diesen Auswurf

Der Gosse, packt und stoßet –[128]

MENESTO.

Nur gemach,

Du Herrensöhnlein! Die Gebieterin,

Der wir gehorsam sind, befahl den Dienern

Des Hauses, diesen blinden Mann, der segnend

In ihm verweilt, zu baden und zu salben,

Ein weißes Ehrenkleid ihm umzutun

Und an dem Ehrentisch ihn zu bewirten.

Was uns geboten ward, erfüllen wir

Mit Freuden.

ARTEMIDOR.

Geht und meldet mich dem Herrscher.

MENESTO.

Die Herrin weilt mit ihm. Du mögest warten.

ARTEMIDOR.

Sag du mir, Schwester: Was geschieht?

MYRRHA.

Ich will

Zu seinen Füßen sitzen. Das geschieht.


Artemidor mißt sie erstaunt und drohend, dann rechts ab.


Quelle:
Hermann Sudermann: Der Bettler von Syrakus. Stuttgart und Berlin 2-51911, S. 128-129.
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