[158] Die Vorigen. Schwartze.
SCHWARTZE. Was –?
MAGDA. Gut, da bist du! Befreie mich von diesem Menschen. Schaff mir den Menschen vom Halse.
SCHWARTZE. Was?
MAGDA. Ich habe alles gethan, was ihr verlangtet. Ich habe mich geduckt und verleugnet ... Ich hab mich auf die Schlachtbank ziehn lassen wie ein Opfertier ... Aber mein Kind verlaß ich nicht ... Damit seine Karriere keinen Schaden nimmt, kann ich doch mein Kind nicht verlassen? Wirft sich in einen Sessel.
SCHWARTZE. Herr von Keller, wollen Sie mir –[158]
KELLER. Sie sehn mich untröstlich, Herr Oberstlieutenant! Aber es scheint: die Bedingungen, die ich im beiderseitigen Interesse stellen mußte, finden nicht den Beifall –
SCHWARTZE. Meine Tochter ist nicht mehr in der Lage, sich die Bedingungen auszusuchen, unter denen sie – – – Herr von Keller, ich bitte Sie um Verzeihung für den Auftritt, dem Sie soeben ausgesetzt waren ... Erwarten Sie mich in Ihrer Wohnung. Ich werde Ihnen die Einwilligung meiner Tochter selbst überbringen. Dafür verpfände ich Ihnen hier mein Ehrenwort!
Bewegung. Magda richtet sich jäh empor.
KELLER. Haben Sie bedacht – was – e – –?
SCHWARTZE Keller die Hand reichend. Ich danke ihnen, Herr von Keller.
KELLER. Bitte sehr. Ich habe nur meine Pflicht gethan.
Mit Verbeugung ab.
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