115. Man soll noch den Sabbat feiern

[60] In Sabbatruh, bei Müßiggehn,

Wirst du gar viel gewinnen;

Laß eignes Wirken stille stehn

Und leide Gott von innen!

Still mit Gedanken, Willen, Lust,

Wirk auch nicht viel mit Kopf und Brust,

Laß Zeit und Ort und alles dar

Und auch dich selbst in Wahrheit,

Verlier dich still ins Dunkle gar,

Da wohnet Gottes Klarheit!

Kannst du so Gott gelassen ruhn,

Was will der Hölle Macht dir tun?


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 60.
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