560. Ursprung des Bösen

[163] Ach nein, du wesentliches Gut,

Das Böse kann aus dir nicht kommen;

Wer seine Liebe dir entnommen

Und seinen eignen Willen tut,

Der ist es, der die Sünde macht,

Der bringt sich selbst in Not und Schmerzen,

Der baut ihm selbst die Höll' im Herzen –

Wer 's Licht verläßt, ist in der Nacht.

Ich bin dein Strählchen, meine Sonn',

Laß mich von dir mich nimmer scheiden,[163]

So bleib' ich frei von Sünd' und Leiden

Und leb' in deines Lichtes Wonn'!


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 163-164.
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