Dritte Szene

[52] THOMAS zieht seinen Rock aus und hängt ihn an den Nagel. Morg'n in da Fruah muaßt d' mit in d' Bachleit'n zu'n Ruab'n klaub'n.

LENI kleinlaut. Ja.

THOMAS. Nach da Fuattazeit. Und heut an Na'mittag, wann i in Arnbach bin, daß d' ma net aus'n Haus gehst! I will nix hör'n.

LENI. I geh net außi.

THOMAS der sie jetzt erst ansieht. Was host denn du? Was machst denn du für a Trentsch'n?

LENI. I mach koane.

THOMAS. Weil i 's net siech! Is mir gesta'n scho so fürkemma.

LENI. Wenn ma oiwei ei'g'sperrt is!

THOMAS. Ah so! Dös hat sein Grund ... und laß da no nix traama, daß 's anderst werd!

LENI. N ... na! Lenz tritt von rechts ein, feiertäglich angezogen. In der linken Hand trägt er seinen Hut, mit der rechten trägt er einen kleinen Koffer, den er neben der Türe hinstellt. Bei seinem Eintritt zieht Leni den Kopf ein, sieht ihn scheu an und geht still nach links ab.


Quelle:
Ludwig Thoma: Gesammelte Werke in sechs Bänden. Band 2, München 1968, S. 52.
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Magdalena. Ein Volksstück in 3 Aufzügen