II

[13] Als Nikolai Rostow jetzt von der Armee nach Moskau zurückgekehrt war, wurde er von seinen Angehörigen als der beste Sohn und Bruder, als tapferer Held und überhaupt als der liebe, prächtige Nikolai aufgenommen. Seinen übrigen Verwandten erschien er als ein netter, angenehmer junger Mann von respektvollem Benehmen. Und das Urteil seiner Bekannten war: ein hübscher Husarenleutnant, ein flotter Tänzer und einer der besten Heiratskandidaten von ganz Moskau.

Die Rostowsche Familie war mit ganz Moskau bekannt. Geld hatte in diesem Jahr der alte Graf hinreichend, da er wieder neue Hypotheken auf alle seine Güter aufgenommen hatte, und daher verbrachte Nikolai seine Zeit in sehr vergnüglicher Weise; unter anderm hatte er sich einen eigenen Traber angeschafft sowie ganz moderne Reithosen von besonderer Art, wie sie noch niemand in Moskau hatte, und moderne Stiefel mit ganz schmalen Spitzen und kleinen silbernen Sporen. Nach seiner Rückkehr in das Elternhaus kostete er nun das angenehme Gefühl aus, sich nach einer längeren Zwischenzeit wieder in die alten Lebensverhältnisse hineinzufinden. Er hatte die Vorstellung, daß er sehr mannhaft geworden und körperlich und geistig sehr gewachsen sei. Seine ehemalige Verzweiflung über das Nichtbestehen der Prüfung in der Religion, seine kleinen Anleihen bei Gawriil für Droschkenfahrten, die heimlichen Küsse mit Sonja: alles das erschien ihm bei der Rückerinnerung wie Kindereien, die schon unendlich weit hinter ihm lagen. Jetzt war[13] er ein Husarenleutnant mit silbernen Schnüren am Dolman und mit dem Georgskreuz; er fuhr seinen Traber zum Wettrennen ein, zusammen mit bekannten Sportsmännern, älteren, vornehmen Herren. Er war mit einer am Boulevard wohnenden Dame bekannt, die er abends zu besuchen pflegte. Er dirigierte die Mazurka auf dem Ball bei Archarows, unterhielt sich mit dem Feldmarschall Kamenski über den Krieg, verkehrte im Englischen Klub und duzte sich mit einem vierzigjährigen Obersten, mit dem ihn Denisow bekanntgemacht hatte.

Seine Leidenschaft für den Kaiser hatte in Moskau ein wenig nachgelassen. Aber da er ihn nicht sah und keine Möglichkeit hatte, ihn zu sehen, so erzählte er dafür häufig von dem Kaiser und von seiner Liebe zu ihm, wobei er durchblicken ließ, daß er noch nicht alles erzähle, und daß es mit seiner Liebe zum Kaiser noch eine besondere Bewandtnis habe, die andern Leuten nicht verständlich sei; und von ganzer Seele teilte er das zu jener Zeit in Moskau allgemeine Gefühl unbeschränkter Verehrung für den Kaiser Alexander Pawlowitsch, dem man damals in Moskau den Beinamen »der Engel in Menschengestalt« gegeben hatte.

In der kurzen Zeit, die Rostow in Moskau blieb, ehe er wieder zur Armee reiste, kam er Sonja nicht näher, sondern wurde ihr vielmehr fremder. Sie war sehr schön und nett und offenbar leidenschaftlich in ihn verliebt; aber er befand sich gerade in jener Phase des Jugendalters, wo ein junger Mann meint, so viel zu tun zu haben, daß ihm keine Zeit bleibe, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen, wo er fürchtet, sich zu binden, wo er seine Freiheit über alles schätzt, die er seiner Ansicht nach zu so vielem andern nötig hat. Wenn er während dieses Aufenthaltes in Moskau an Sonja dachte, dann sagte er sich: »Ach was! Solche jungen Mädchen wird es noch viele, viele geben, und gibt es auch[14] anderwärts viele, viele, die ich noch nicht kenne. Mit der Liebe kann ich mich immer noch abgeben, sobald ich Lust dazu bekomme; aber jetzt habe ich keine Zeit.« Außerdem empfand er den Umgang mit weiblichen Wesen als eine Art Herabwürdigung seiner Männlichkeit. Er besuchte ja Bälle und verkehrte in Damengesellschaft, stellte sich aber dabei, als tue er das nur widerwillig. Die Pferderennen, der Englische Klub, die Trinkgelage mit Denisow, die Besuche bei der Dame am Boulevard, das war etwas anderes; das paßte für einen flotten jungen Husaren!

Anfang März war der alte Graf Ilja Andrejewitsch Rostow damit beschäftigt, ein Diner im Englischen Klub zu Ehren des Fürsten Bagration zu arrangieren.

Der Graf ging im Schlafrock im Saal auf und ab und erteilte dem Ökonomen des Englischen Klubs und dem berühmten Küchenchef des Klubs, Feoktist, seine Anweisungen über manches, was für dieses Diner nötig war: Spargel, frische Gurken, Erdbeeren, Kalbfleisch und Fische. Der Graf war seit dem Tag der Gründung des Klubs Mitglied desselben und gehörte zum Vorstand. Es war gerade ihm vom Klub das Arrangement des Festessens für Bagration übertragen worden, weil kaum ein anderer ein Diner so großzügig und opulent zu veranstalten verstand wie er, und namentlich auch, weil kaum ein anderer so wie er bereit war, Geld aus eigener Tasche zuzulegen, wenn es zur schöneren Ausgestaltung des Festessens erforderlich schien. Der Koch und der Ökonom hörten mit vergnügten Gesichtern die Anweisungen des Grafen an, weil sie wußten, daß es bei niemandem leichter möglich war, an einem Diner, das einige tausend Rubel kostete, selbst etwas Erkleckliches zu profitieren.

»Vergiß nur ja nicht, Hahnenkämme an die Schildkrötensuppe zu tun, du weißt doch!«[15]

»Also kalte Speisen soll es drei geben?« fragte der Koch.

Der Graf überlegte.

»Weniger dürfen es nicht sein; ja, drei ... Erstens Majonnaise«, sagte er, indem er einen Finger einbog.

»Also befehlen Sie, daß wir die großen Sterlets nehmen?« fragte der Ökonom.

»Was soll man machen? Wenn der Fischhändler nichts ablassen will, dann nimm sie so. Ja, und dann, lieber Freund, das hätte ich beinah vergessen: wir brauchen ja noch ein zweites Entree ... Ach herrje!« Er griff sich an den Kopf. »Wer wird mir denn Blumen besorgen? Dmitri! He! Dmitri!« Auf seinen Ruf trat der Geschäftsführer ein. »Reite doch einmal schnell vor die Stadt auf unser Gut, Dmitri, und sage dem Gärtner Maxim, er soll sofort alle Bauern zur Arbeit kommandieren. Sag ihm, er soll alle Blumen aus den Gewächshäusern herschaffen; er soll sie in Filzdecken einschlagen. Zweihundert Blumentöpfe muß ich morgen, Freitag, hier haben.«

Nachdem er immer noch neue und neue Befehle erteilt hatte, wollte er gerade zur Gräfin gehn, um sich zu erholen, als ihm noch etwas Notwendiges einfiel; er kehrte um, rief auch den Ökonomen und den Koch zurück und begann wieder Anweisungen zu geben. Vor der Tür wurden leichte Männerschritte und Sporenklirren vernehmbar, und der hübsche junge Graf trat ein; sein Schnurrbärtchen hatte schon eine schwärzliche Färbung angenommen, er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe, und man sah ihm an, daß er sich bei dem ruhigen Leben in Moskau recht erholt hatte und sich wohl befand.

»Ach, mein lieber Junge! Mir ist ganz wirr im Kopf«, sagte der Alte lächelnd, als ob er sich vor seinem Sohn schämte. »Du könntest mir auch ein bißchen helfen. Ich brauche ja noch Sänger. Musiker habe ich. Aber was meinst du, sollten wir[16] nicht auch die Zigeuner herbestellen? Ihr Soldaten liebt ja so etwas.«

»Ich glaube wirklich, Papa, als Fürst Bagration die Vorbereitungen zu dem Kampf bei Schöngrabern traf, hat er sich damit weniger Mühe und Umstände gemacht, als Sie jetzt«, erwiderte der Sohn lächelnd.

Der alte Graf stellte sich erzürnt.

»Ja, du hast gut reden, versuche es nur mal!«

Der Graf wandte sich an den Koch, der mit klugem, respektvollem Gesicht aufmerksam und freundlich auf Vater und Sohn hinblickte.

»Was meinst du zu solchen jungen Leuten, Feoktist?« sagte er. »Die machen sich über uns alte Kerle lustig.«

»Nun ja, Euer Durchlaucht, die jungen Herren möchten immer nur gut essen; aber wie alles beschafft und zubereitet wird, darüber machen sie sich keine Gedanken.«

»So ist es, so ist es!« erwiderte der Graf, faßte den Sohn vergnügt an beiden Armen und rief: »Weißt du was? Du bist mir gerade recht gelegen gekommen! Nimm gleich den zweispännigen Schlitten und fahre zu Besuchow und sage: ›Graf Ilja Andrejewitsch läßt Sie um Erdbeeren und frische Ananas bitten.‹ Die kann man bei niemand anders bekommen. Er selbst ist nicht da; wende ich also an die Prinzessinnen und bestelle es denen. Und von da, weißt du, fahre nach dem Rasguljai-Platz (der Kutscher Ipat weiß da schon Bescheid) und suche dir da den Zigeuner Ilja, weißt du, den, der damals beim Grafen Orlow im weißen Kosakenrock getanzt hat, und bring ihn zu mir her.«

»Soll ich die Zigeunerinnen auch gleich mitbringen?« fragte Nikolai lachend.

»Du, du!« drohte der Vater.

Unterdessen war mit unhörbaren Schritten Anna Michailowna[17] ins Zimmer getreten; in ihrer Miene prägte sich, wie immer, sorgenvolle Geschäftigkeit und zugleich christliche Sanftmut aus. Obwohl Anna Michailowna den Grafen jeden Tag im Schlafrock traf, wurde er in ihrer Gegenwart jedesmal verlegen und bat wegen seines Kostüms um Entschuldigung.

»Aber das schadet ja gar nichts, mein lieber Graf«, sagte sie und schloß zum Ausdruck ihrer sanften Gesinnung die Augen. »Und zu Besuchow werde ich selbst hinfahren«, fügte sie hinzu. »Pierre ist vor kurzem angekommen, und so werden wir denn alles Gewünschte aus seinen Gewächshäusern erhalten. Ich wollte sowieso mit ihm sprechen. Er hat mir einen Brief von Boris übersandt. Gott sei Dank, Boris ist ja jetzt beim Stab.«

Der Graf freute sich, daß Anna Michailowna es übernahm, einen Teil seiner Aufträge zu erledigen, und gab Befehl, daß der kleine Wagen für sie angespannt werden sollte.

»Sagen Sie doch zu Besuchow, er möchte auch zu dem Festessen kommen. Ich werde seinen Namen in die Subskriptionsliste eintragen. Was hat er denn eigentlich mit seiner Frau?« fragte er.

Anna Michailowna hob die Augen zur Zimmerdecke hinauf, und auf ihrem Gesicht malte sich ein tiefer Kummer.

»Ach, mein Freund, er ist sehr unglücklich«, antwortete sie. »Wenn das richtig ist, was ich gehört habe, so ist es schrecklich. Wie hätten wir uns dergleichen damals träumen lassen, als wir uns so über sein Glück freuten! Und dieser junge Besuchow hat ein so edles, himmlisches Gemüt! Ja, ich beklage ihn von ganzer Seele und will versuchen, ihn zu trösten, soweit es in meinen Kräften steht.«

»Aber was ist denn vorgefallen?« fragten beide Rostows, der ältere und der jüngere.

Anna Michailowna stieß einen tiefen Seufzer aus.[18]

»Dolochow, der Sohn von Marja Iwanowna«, sagte sie in geheimnisvollem Flüsterton, »hat sie, wie es heißt, auf das schlimmste kompromittiert. Pierre hatte ihm den Zutritt zu besseren Kreisen ermöglicht und ihn bei sich in seinem Haus in Petersburg wohnen lassen, und da ... Sie ist hierhergekommen, und dieser tolle Mensch ist ihr nachgereist.« Anna Michailowna wollte eigentlich ihre Teilnahme für Pierre zum Ausdruck bringen; aber durch den unwillkürlichen Klang der Stimme und durch ihr halbes Lächeln bekundete sie vielmehr eine gewisse Sympathie mit dem tollen Menschen, wie sie Dolochow genannt hatte. »Es heißt, Pierre selbst sei ganz niedergedrückt von seinem Kummer.«

»Na, sagen Sie ihm aber trotzdem, er möchte in den Klub kommen; das wird ihn zerstreuen. Es wird ein grandioses Diner werden.«

Am andern Tag, dem dritten März, um zwei Uhr nachmittags, erwarteten zweihundertundfünfzig Mitglieder des Englischen Klubs und fünfzig Gäste den Ehrengast, den Helden des österreichischen Feldzuges, den Fürsten Bagration, zum Diner. In der ersten Zeit nach dem Eintreffen der Nachricht von der Schlacht bei Austerlitz war ganz Moskau starr vor Staunen gewesen. Die Russen waren damals so daran gewöhnt, zu siegen, daß bei der Kunde von einer Niederlage die einen es einfach nicht glaubten, andere eine Erklärung für ein so seltsames Ereignis in irgendwelchen außerordentlichen Ursachen suchten. Im Englischen Klub, wo sich alles versammelte, was vornehm und angesehen war und zuverlässige Nachrichten besaß, wurde im Dezember, als die Nachrichten einzulaufen anfingen, vom Krieg und der letzten Schlacht überhaupt nicht gesprochen, wie wenn sich alle verabredet hätten, darüber zu schweigen. Diejenigen Männer, deren Ansichten sonst bei den Gesprächen im Klub maßgebend[19] zu sein pflegten, wie Graf Rastoptschin, Fürst Juri Wladimirowitsch Dolgoruki, Walujew, Graf Markow, Fürst Wjasemski, erschienen nicht im Klub, sondern kamen in ihren Häusern, in den engsten Kreisen miteinander zusammen, und die Moskauer, welche gern nachsprachen, was ihnen andere vorgesprochen hatten (zu dieser Menschenklasse gehörte auch Ilja Andrejewitsch Rostow), blieben eine kurze Zeit ohne Führer und ohne bestimmte Meinung über die Kriegsangelegenheiten. Die Moskauer fühlten, daß da etwas nicht seine Richtigkeit hatte, und daß es schwer war, über diese üblen Nachrichten zu einem zutreffenden Urteil zu gelangen, und hielten es daher für das beste, zu schweigen. Aber nach einiger Zeit erschienen, wie die Geschworenen aus dem Beratungszimmer, so auch jene Matadore wieder, die im Klub den Ton angaben, und nun wurde über die Kriegsereignisse mit deutlichen, bestimmten Ausdrücken gesprochen. Die Ursachen jenes unglaublichen, unerhörten, unmöglichen Ereignisses, daß die Russen geschlagen waren, hatte man nunmehr gefunden; jetzt war alles klargeworden, und an allen Ecken und Enden von Moskau wurde die Sache in dem gleichen Sinn erörtert. Diese Ursachen waren: die Verräterei der Österreicher, die schlechte Verpflegung der Truppen, die Verräterei des Polen Przebyszewski und des Franzosen Langeron, die Unfähigkeit Kutusows und (was man nur leise sagte) die Jugend und Unerfahrenheit des Kaisers, welcher schlechten und geringwertigen Personen Gehör gegeben hatte. Aber die Truppen, die russischen Truppen, hatten sich als ganz vortrefflich erwiesen und Wunder der Tapferkeit verrichtet; darüber war nur eine Stimme. Die Soldaten, die Offiziere, die Generale waren Helden. Aber der größte Held unter den Helden war Fürst Bagration, der sich hohen Ruhm erworben hatte durch den Kampf bei Schöngrabern sowie durch den Rückzug von Austerlitz, wo er allein[20] seine Kolonne in Ordnung zurückgeführt und den ganzen Tag hindurch die Angriffe eines doppelt so starken Feindes angewehrt hatte. Zu dem Resultat, daß man sich in Moskau gerade Bagration zum Helden auserkoren hatte, hatte auch der Umstand mitgewirkt, daß er in Moskau keine Verbindungen besaß und hier fremd war. Man erwies in seiner Person dem schlichten russischen Krieger die schuldige Ehre, dem Soldaten, der ohne Konnexionen und Intrigen einen hohen Rang erreicht hatte; und dazu kam noch, daß Bagrations Name durch die Erinnerungen an den italienischen Feldzug mit dem Namen Suworows verknüpft war. Außerdem waren diese Ehrungen Bagrations die beste Form, um die Mißstimmung über Kutusow und die Unzufriedenheit mit seinem Verhalten zum Ausdruck zu bringen.

»Wenn es keinen Bagration gäbe, müßte man ihn erfinden«, sagte der Witzbold Schinschin, ein Wort Voltaires parodierend. Über Kutusow redete niemand; einige schimpften sogar flüsternd auf ihn und nannten ihn einen höfischen Mantelträger und einen alten Satyr.

In ganz Moskau war ein Ausdruck Dolgorukis in Umlauf: »Wer viel leimt, wird schließlich selbst voll Leim«; man tröstete sich eben mit der Erinnerung an die Siege über so viele frühere Gegner darüber, daß man nun auch selbst einmal besiegt worden war. Auch wiederholte man eine Bemerkung Rastoptschins: der französische Soldat müsse durch hochtönende Phrasen zum Kampf angefeuert werden; dem deutschen Soldaten müsse man eine logische Auseinandersetzung vortragen und ihn zu der Überzeugung bringen, daß es gefährlicher sei, davonzulaufen als vorwärtszugehen; aber den russischen Soldaten müsse man immer nur zurückhalten und ihn ermahnen: »Nicht zu hitzig!« Überall hörte man neue und wieder andere neue Erzählungen von besonderen Beweisen von Tapferkeit, die unsere Soldaten und[21] Offiziere bei Austerlitz gegeben hätten. Der eine hatte eine Fahne gerettet; ein anderer fünf Franzosen getötet; ein dritter ganz allein fünf Kanonen geladen. Auch von Berg erzählten Leute, die ihn gar nicht kannten, daß er, an der rechten Hand verwundet, den Degen in die linke genommen habe und weiter vorwärts gegangen sei. Von Bolkonski war nicht die Rede, und nur nahe Bekannte von ihm äußerten ihr Bedauern, daß er, mit Hinterlassung einer schwangeren Frau und eines wunderlichen Kauzes von Vater, so früh habe sterben müssen.

Quelle:
Tolstoj, Lev Nikolaevic: Krieg und Frieden. 4 Bde., Leipzig 1922, Band 2, S. 13-22.
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