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[326] Du, Frau an der Falzmaschine,
sieh in den Himmel hinauf!
du nähst am Fenster, Mädchen –
sieh in den Steinhof hinab!
Denkt ihr über das Schicksal nach?
über gestern, heute und morgen?
Kopf hoch! Es gibt einen Spruch,
der strahlt über allen Sorgen:
Warte nicht zu lange,
warte nicht zu lang!
Lausch deinem innern Klange,
die Zeit geht ihren Gang.
Jeder hat im Leben
eine Melodie . . .
Und was du dir nicht selber nimmst,
das erreichst du nie –!
Du, junge Arbeiterin,
liebst einen, der dich liebt.
Sollst du ihn nehmen? Ist er ein Gewinn?
Hat er zu geben, wenn er gibt?
Mach reinen Tisch und entscheide dich –
Süden oder Norden!
Ja oder Nein! – aber bleib nicht stehn,
noch keine ist jünger geworden . . .
Warte nicht zu lange,
warte nicht zu lang –!
Lausch deinem innern Klange,
die Zeit geht ihren Gang.
Jeder hat im Leben
eine Melodie . . .
Und was du dir nicht selber nimmst,
das erreichst du nie –!
Du, Kämpfer für die Freiheit deiner Klasse!
laß dich nicht einschläfern!
Von den Reden der Wichtigtuer,
der Schreiberseelen, der falschen Führer!
Manches Jahr ging ungenützt hin,
laß dir nichts prophezein!
Deine Klasse wartet auf dich –
hilf sie vom Joch befreien![326]
Warte nicht zu lange!
warte nicht zu lang –!
Lausch dem Weltenklange –
die Zeit geht ihren Gang.
Jeder hat im Leben
eine Melodie . . .
Und wenn du dir vom Lebensbaum
die Früchte nicht einmal an dich reißt –
bekommst du sie nie –!
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