Vierdter Aufftrit.


[193] Roland. Storax. Cyriax. Petronella. Donat. Urselchen. Hahnenfuss. Lampert. Blandina. Balduin. Villenchen. Ziegenbein. Pomponius.


ROLAND. Ach seht wie tapffer sich die Liebe mercken läst.

STORAX. Der Winter locket schon die Vögel in ihr Nest

POMPONIUS. So kriegt Pomponius sein doppelt Bummel-Fest.

CYRIAX. Die liebe ließ sich schwer und fast unmöglich an.

PETRONELLA. Jedoch die Mutter hat sehr viel dabey gethan.

DONAT. Das Glücke will mir wohl / ich bin damit vergnügt.

URSELCHEN. Wo meine Liebe nur in seinem Hertzen liegt.[193]

HAHNENFUSS. Wenn sie gleich nimmermehr so einen Grafen kriegt.

LAMPERT. Die Sorgen machen mir den Schädel ziemlich warm.

BLANDINA. Doch mein Villenchen kriegt was Liebes in den Arm.

BALDUIN. Ach ja der Liebes-Schluß trifft mir gesegnet ein.

VILLENCHEN. Denn die Frau Mutter giebt den Willen selber drein.

ZIEGENBEIN. Was vor ein Schätzgen wird mir aufgehoben seyn.


ROLAND. Nun wird das Vaterland in neuem Glücke schweben.

STORAX. Die Nachbarn sollen uns gar leicht gewonnen geben.

POMPONIUS. Ich wil Lateinsch und Deutsch als ein gut Kerle leben.

CYRIAX. Gott hat vor unser Hauß noch Mittel gnung bescheret.

PETRONELLA. Drum hat der liebe Mensch auch unser Kind begehret.

DONAT. Ich darff vor Hauß und Tisch nicht mehr vergebens sorgen.

URSELCHEN. Er wünscht die gute Nacht und ich den guten Morgen.

HAHNENFUSS. Ich muß mir auch nunmehr die Hochzeit-Krause borgen.

LAMPERT. Ich hoffe manches Bier in Freuden zu verschencken.

BLANDINA. Doch mein Villenchen wird ans Hefen Geld gedencken.

BALDUIN. Ach ja mein täglich Bier ist köstlich außgejohren.

VILLENCHEN. Er mag das Zapffen-Loch ins neue Viertel bohren.

ZIEGENBEIN. Ach hätt ich meinen Fluß im Beine recht verlohren.


ROLAND. Die Leute freuen sich auf die Lateinsche Zeit.

STORAX. Darinn ein Deutsches Paar Lateinsche Herren freyt.

POMPONIUS. So bringt mein Wurtzel-Wort auch Lieb und Einigkeit.

CYRIAX. Wie lustig können wir zur Hochzeit bitten lassen.

PETRONELLA. Wie lustig weiden wir die Hochzeit Langvel fassen.

DONAT. Ich denck an meinen Schmuck und an den Flitter-Krantz.

URSELCHEN. Ich an den Ehren-Tag und an den Ehren-Tantz.

HAHNENFUSS. Wo ich gebeten bin / so schlep ich gar den Schwantz.

LAMPERT. Und wie viel Thaler wird das Hochtzt- Geschencke machen.

BLANDINA. Wie wird das lose Paar beyn gälen Männchen lachen.

BALDUIN. Es ist doch angenehm / wenn iemand Hochzeit macht.

VILLENCHEN. Ach ja die schöne Lust ist trefflich wol erdacht.

ZIEGENBEIN. Mein Fluß erregt sich so ihr Herren gute Nacht.

Quelle:
Komödien des Barock. Reinbek bei Hamburg 1970, S. 193-194.
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