Zweites Kapitel.
Ein Abenteuer.

[27] »Gilbert!« rief Aurel dem jungen Matrosen nach. »Wohin so eilig?«

Der Jüngling kehrte sich um und zeigte dem Kapitän ein offenes, von Wetter, Sonne und Seesturm gebräuntes Gesicht. Höflich seinen bebänderten Hut lüftend und mitten auf der Treppe stehen bleibend, versetzte er:

»Ich wollte dem Herrn Kapitän Bericht abstatten.«

»Hast Du etwas ausgegattert?«

»Verschiedenes, Herr Kapitän,« entgegnete mit verschmitztem Ausdruck seiner lebhaften Augen der junge Matrose. »Es kommt nur auf Sie an, ob Sie sich herablassen wollen –«[28]

»Marsch hinauf!« commandirte Aurel, die Antwort Gilberts unterbrechend. »Ist die freie Treppe ein Ort, um die Geheimnisse eines Seekapitäns darauf auszuplaudern?«

Gilbert sprang nun leichtfüßig die wenigen Stufen vollends hinan und folgte seinem Vorgesetzten in ein gut meublirtes, mit allem Comfort europäischen Lebens reich ausgestattetes Zimmer. Hier streckte sich Aurel nachlässig in einen weichen Lehnsessel und Gilbert setzte sich auf ein niedriges Bänkchen am Ofen, dessen weiß glänzende Kacheln eine angenehme Wärme im Zimmer verbreiteten.

»Nun rede!« befahl der Kapitän, warf seinen Hut auf das ihm gegenüber stehende Sopha und fuhr mit der linken Hand mehrmals durch sein braungelocktes Haar.

»Zu allererst,« sagte Gilbert, »kann ich Ihnen einen Trödler empfehlen. Der Kerl hockt den ganzen langen Tag auf den Stufen seiner Kellertreppe und schachert mit allem nur erdenklichen alten Unrath. Sein Aussehen ist nichts weniger als anziehend, allein man wird entschädigt, sobald man die Treppe hinunterkriecht. Denn in der engen dunstigen Kellerwohnung[29] haust eine Fee von unbeschreiblicher Schönheit. Ich habe sie heut bei Sonnenlicht gesehen, wie sie über die Straße schwebte, um in irdenem Kruge Wasser zu holen. Verstohlen warf sie auch einen Blick auf mich, der wie unter Asche fortglühendes Feuer glänzte. Ich belohnte sie dafür durch höflichen Gruß und eine Kußhand, worauf sie mit köstlichem Purpur auf ihren schönen Wangen wieder in dem eklen Kellerloche untertauchte.«

»Hast Du mit dem Mädchen gesprochen?«

»Nein, Herr Kapitän.«

»Desto besser, so ist sie noch nicht eingeschüchtert! Wo machtest Du die anmuthige Entdeckung?«

»In einem der abscheulichen engen, krummen, von Armuth und Elend bevölkerten Gängen der Neustadt.«

»Du weißt ihn genau und kannst ihn zu jeder Zeit wiederfinden?«

»In jeder Minute, wenn Sie befehlen.«

»Das war eins, nun weiter!«

»Ohne Ihrem Geschmacke vorzugreifen, Herr Kapitän, würde ich meine zweite Entdeckung der[30] ersten noch vorziehen. Sie kennen die niedlichen Blumenmädchen an der Alster –«

»Dummer Junge, ich will nicht hoffen –« Aurel stockte.

»Was wollen Sie nicht hoffen, Herr Kapitän? Daß ich so kühn gewesen bin, mir ein Sträußchen zu kaufen, die Mädchen am Kinn zu fassen und ihnen zu sagen, daß ich ein gutherziger, verliebter Kerl sei, der sich bereits zu Land und See etwas versucht habe? Doch, doch, Herr Kapitän, so dumm bin ich gewesen! Und können Sie's glauben, das eine Mädchen schrie nicht laut auf, als ich es küßte!«

»Du bist unverbesserlich, Gilbert, ich fürchte, ich fürchte!«

»So lange Sie mir zum Vorbilde dienen, haben Sie nichts zu fürchten,« sagte der junge Matrose schelmisch.

Aurel mußte lachen. »Erzähle nur immerhin weiter,« sprach er herablassend. »Leider bin ich selbst Schuld daran, wenn ein liebenswürdiger Taugenichts aus Dir wird!«

»Das Brauchbarste auf dieser lustigen Welt ist die Liebenswürdigkeit, Herr Kapitän,« versetzte Gilbert. »Dieser geistreiche Gedanke kam[31] mir, als ich die Blumenmädchen gewahrte, und als ich den Versuch machte, meinen flüchtigen Gedanken zur That werden zu lassen, fand ich mich in keiner Hinsicht getäuscht. Die Mädchen wurden ebenfalls äußerst liebenswürdig.«

»Alle auf einmal?«

»Der Reihe nach, wenn Sie erlauben, Herr Kapitän! Es waren vier ganz frisch aus den Elbniederungen gekommene Huldinnen, weiß, schlank und munter, wie Tummler. Ich schenkte auf Ihre Rechnung jeder zwei Schillinge und erhielt von der Schönsten die Zusage, daß sie mich nächstens in meiner Wohnung besuchen wolle.«

»Teufelskerl, Du lügst!«

»Wenn die schlanke Elbnymphe nicht erscheint, macht sie mich zum Lügner, allein versprochen hat sie es mir. Das hübsche Kind nannte sich Dörte.«

»Aus den Vierlanden!«

»Zu Befehl, Herr Kapitän.«

»Du bist ein Schelm! – Also darum – darum! – O über diese Tugendheldinnen! Wann sprachst Du die Mädchen?«

»Vor kaum einer Stunde.«[32]

Aurel sah den Jüngling groß an, dann fiel er in ein heiteres Lachen, stand auf und trat vor den Spiegel. »Ich muß doch sehen, ob ich schon anfange zu altern?« sagte er scherzhaft. »Wenn die Schönen einen glatten Milchbart mir vorziehen, dann ist's wirklich Zeit, daß ich anfange solid zu werden und an's Heirathen denke.«

»Haben Sie bereits über den heutigen Abend verfügt, Herr Kapitän?« fragte Gilbert. »Oder wünschen Sie allein zu bleiben und über die Verbesserung der neuen Ankerwinde nachzudenken?«

»Ich wünsche, daß Du mich begleitest, mein Junge,« fiel Aurel dem aufgeweckten Matrosen in's Wort. »Entschlossen, diese Nacht recht ausschweifend lustig zu verleben und Dich einen neuen Blick in diese verdorbene Welt thun zu lassen, wollen wir heut einen Ort besuchen, den Du noch nicht kennst. Du wirst Freude und Genuß davon haben. Zuvor aber will ich doch sehen, ob Deine Kellerfee mich eben so zu bezaubern vermag, wie Dich.«

Aurel band sich jetzt nach Art der Matrosen[33] eine Schärpe um den Leib, vertauschte seinen feinen Kastorhut mit einem schlechten von Glanzpappe, steckte einen kleinen Dolch in die innere Tasche seiner Jacke und war so vollkommen gerüstet auf alle möglichen Abenteuer der Nacht. Der trübe Herbstabend trieb bereits von der Elbe einen dichten Nebel über die Stadt, welcher seine feuchten grauen Schleier in die zahllosen Straßen und Gassen derselben herabflattern ließ. Dies war die Zeit, wo der abenteuerlustige, zerstreuungssüchtige Aurel seine nächtlichen Wanderungen und Besuche antrat. Da Gilbert bereits auf dem Sprunge stand, zögerte der Kapitän nicht länger; doch schritt er behutsamer und leiser die Treppe hinab, als er sie vor kaum einer Stunde hinaufgegangen war. Denn er besorgte, der überaus pünktliche und in gewissem Sinne ächt philiströse Geschäftsführer, der immer eine bis zwei Stunden länger als Andere auf dem Comptoir zu arbeiten pflegte, möchte ihm begegnen und aus seiner etwas veränderten Kleidung nicht die günstigsten Schlüsse auf sein Vorhaben ziehen. Indeß erreichten die beiden Abenteurer unbemerkt die Straße, wo sie im Gewühl der Menschenmenge und in dem Dunst des[34] immer dichter herabsinkenden Nebels bald jedem Späherauge verschwanden.

Den jungen, geistig aufgeweckten, stets heitern Gilbert hatte Aurel aus Neu-Orleans mitgebracht. Er war der Sohn eines Engländers mit einer Kreolin, die beide schnell hinter einander am gelben Fieber gestorben waren und den Knaben ziemlich mittellos hinterlassen hatten. Denn es ergab sich, daß das Vermögen des für wohlhabend gehaltenen Gilbert blos in seinem Credit bestand. Seine Bücher bewiesen auf unwiderlegliche Weise, daß er zwar keine Schulden hinterließ, aber auch keinen einzigen ihm zugehörenden Dollar. Da nun in Nordamerika der Besitz von Geld noch weit mehr wie in Europa dazu gehört, einem Menschen in den Augen seiner Mitbrüder Geltung zu verschaffen, und der junge hilflose Gilbert ohne alles Vermögen wahrscheinlich einer sehr trüben Zukunft entgegen gegangen wäre, so nahm sich Aurel des hübschen Knaben aus reiner Gutmüthigkeit an. Er hatte seine junge, eben so reizende als eigensinnige Mutter gekannt und den ihr vollkommen ähnlichen Knaben von Herzen lieb gewonnen, und so hielt er es fast für Freundespflicht, bei[35] dem jetzt Verlassenen Vaterstelle zu vertreten.

Gilbert schloß sich gern dem jungen, fröhlichen Kapitän an, der sich freilich zu allem andern besser, als zu einem Gouverneur und Erzieher eignete. So kam der junge Gilbert auf Aurels Schiff. Hier mußte er von unten herauf dienen, um dereinst ein tüchtiger Seemann zu werden. Obwohl Aurel den Knaben wie sein eigenes Kind liebte, hatte er doch im Dienst durchaus keine Nachsicht mit ihm. Verstöße gegen die Disciplin, die sich Gilbert im Anfange häufig zu Schulden kommen ließ, bald aus Nachlässigkeit bald aus Eigensinn und Widerspänstigkeit, bestrafte Aurel mit derselben Härte, wie bei dem gemeinsten Matrosen. Mehrmals sah der verzogene Knabe der müßiggehenden Kreolin sein Blut fließen, bis sein Eigensinn vor der Unerbittlichkeit des strengen Kapitäns sich beugte. In allen übrigen Dingen war Aurel der nachsichtigste Pflegevater von der Welt. Lachenden Mundes vergab er seinem Lieblinge jede Dummheit, jede Ausgelassenheit, wenn sie nicht den Dienst betraf, ja er lobte sogar die tollsten Streiche, sobald sie nur mit Geschick ausgeführt wurden[36] und von Scharfsinn, Willenskraft und persönlichem Muth zeugten.

Später, als Gilbert zum Jünglinge herangewachsen war, ließ ihm Aurel vollends gänzlich die Zügel schießen. Er verhehlte nicht nur nicht seine eigenen zahllosen Abenteuer dem kaum noch mannbaren Jünglinge, sondern er forderte ihn sogar auf, ihm dabei Gesellschaft zu leisten. Häufig gebrauchte er den schmucken Jungen auch als Lockvogel, wenn er selbst nicht Lust hatte, gewisse Wege, vor denen er sich scheute, zu betreten. Spielte ihm dabei Gilbert gelegentlich einen Possen und trieb er ein zärtliches Schäfchen in sein eigenes Gehege, so konnte der Kapitän wohl über solche Undankbarkeit in komischen Zorn gerathen, aber dem lebenslustigen Amerikaner ernstlich böse zu werden vermochte er nicht. Im Herzen freute er sich vielmehr des guten Glückes seines Zöglinges, da es bei ihm zur Überzeugung geworden war, daß es außer rüstiger geistiger Thatkraft auf Erden nichts Höheres gebe, als die Gunst schöner Frauen und Mädchen.

Bei solchen Grundsätzen mußte der kräftige Kapitän ein Don Juan werden und er ward es,[37] ohne verbrecherische Handlungen zu begehen. Niemand konnte mit Grund behaupten, daß Aurel je in seinem Leben ein Mädchen verführt habe. Er warb um die Gunst jedes Mädchens, wenn es ihm gefiel, und genoß dieselbe in vollen Zügen, ward sie ihm freiwillig, aus Neigung, mochte letztere auch eine blos flüchtige sein, geschenkt, ging aber auch lachend und eben so zufrieden von dannen, wenn er zuweilen an eine vornehm Spröde, an eine kalte Schönheit gerieth, die statt heißer Küsse nur eisige Giftworte verschenkte. Die brutalen Neigungen des lasterhaften Vaters traten bei dem Sohne in milderer Gestalt, gleichsam gebildeter, auf. Wo Magnus sündigte, da pflegte Aurel blos anmuthig zu scherzen. Er war kein sittlich reiner, aber trotz seiner Schwächen ein tüchtiger, guter und zu großen Opfern fähiger Mensch. Er konnte sich für eine Idee begeistern und dann auch sein Leben für dieselbe einsetzen. Aurel würde unter den edelsten Rittern aus der besten Zeit des Mittelalters eine hervorragende Rolle gespielt haben. Weil sein Jahrhundert zu speculativ, zu sehr auf den bloßen Vortheil bedacht und zu wenig geneigt war, einzelnen Persönlichkeiten freien[38] Spielraum zur Entfaltung ihrer Charakteranlagen zu gestatten, warf er sich dem Abenteuer in die Arme, das ihn reizte und seinen abnormen Launen und Einfällen häufig Befriedigung verschaffte. –

Als Aurel und Gilbert sich in dem fortwogenden Menschenstrome verloren hatten, führte der Letztere seinen Wohlthäter und Gebieter durch die Kammermannstwiete beim Küterhause vorüber nach der Ellernthorbrücke, von welcher sie rechtsab nach der Fuhlentwiete einbogen und sich von dieser in das Gewirr jener durcheinanderlaufenden engen, finstern und unheimlichen Gäßchen verloren, die in Hamburg Gänge genannt werden.

Der fallende Nebel erhöhte noch den trüben Eindruck, welchen diese ärmsten Quartiere der großen Handelsstadt selbst am Tage auf den Besucher machen. Es war, als stürze man aus dem sonnigsten heitersten Tage in die tiefste Nacht, wenn man von den breiten belebten, durch tausend Flammen erleuchteten Straßen, wo Reichthum, Luxus, Pracht und Vergnügen herrschten, in diese von erstickenden faulen Dünsten erfüllten schmalen finstern Gänge trat. Zwar an Leben[39] fehlte es auch in diesen nicht, aber es war das Leben der Noth oder der Lasterhaftigkeit. Aus zahlreichen Kelleröffnungen qualmte dunstiger Lichtschein, der fahle röthliche Streifen auf das schlüpfrige unebene Pflaster warf. Die obere Luft erfüllte gänzlich dichter schwerer Wolkendunst. Auf und nieder in dieser widerlichen Atmosphäre wandelten einzeln und paarweise ärmlich gekleidete Mädchen, die ungeachtet der kältenden Luft auf Verhüllung ihrer Reize wenig bedacht waren. Sie stießen begegnende Männer leicht an, sahen ihnen frech in's Gesicht und nickten ihnen vertraulich zu. Manches von diesen wie Gespenster durch den Nebel schwebenden Mädchen faßte auch den ersten besten Mann am Arm und zog ihn unter Zuruf süßer Schmeichelworte oder roher Scherze gewaltsam mit sich fort. Noch häufiger sah man bleiche Kinder der Sünde in den Kellereingängen lehnen, die jedem Vorübergehenden zuwinkten und nicht selten recht flehentlich baten, sich doch ja ihrer zu erbarmen, damit sie nicht Hungers sterben dürften!

Wer sich des Nachts allein in diese schmutzigen Gänge wagte, die zum größten Theil von armen Schacherjuden, von Trödlern aller Art,[40] von herabgekommenen Handwerkern, kurz von Leuten bewohnt werden, die zugleich mit Armuth, Elend und Schuld zu kämpfen haben, der war nicht immer sicher, mit heiler Haut sie wieder verlassen zu können. Das Verbrechen fand in diesen qualmigen Kellerhöhlen nicht nur Schutz und Obdach, es ward auch häufig darin geboren und groß gezogen.

Aurel hatte mit seinem Begleiter kaum funfzig Schritte in diesem Ganglabyrinth zurückgelegt, als er auch schon das Gebrüll trunkener Stimmen vernahm. Es scholl aus einem noch fernen Keller herauf und endigte nach einiger Zeit mit rohem Gelächter und dem Sturz eines Menschen, den mehrere aus dem Keller auf die Straße warfen. Der so brutal Behandelte rächte sich durch eine Fluth gräßlicher Flüche, die er mit heiserm Kehllaut in den Keller hinunterschrie, während er sich wieder aufraffte und mühsam bald rechts bald links taumelnd, den Gang fortwankte. Der lockenden Syrenenstimme eines jener harrenden Kellermädchen konnte der Trunkene nicht widerstehen. Er lavirte auf die bleiche Dirne zu und verschwand an ihrem Arm in dem finstern Schlunde, den sie bewachte.[41]

Die Hand am Griffe seines Dolches schritt Aurel immer tiefer in den trüben Gang hinein. Er flüsterte nur leis mit Gilbert, dessen scharfe Blicke herüber hinüber flogen, um den Eingang des bei Tage entdeckten Kellers nicht zu verfehlen.

»Bist Du auch Deiner Sache gewiß?« fragte der Kapitän, indem er stehen blieb und dem Gesange einer weiblichen Stimme horchte, die wie vom Himmel herab durch den Nebel zitterte.

»Wir sind bald zur Stelle, Herr Kapitän. Sehen Sie dort das flackernde Lampenlicht in dem vorspringenden Thorwege? Drei Häuser weiter ist der Eingang zum Elysium.«

Mehrmals angerufen erreichten die beiden Männer den Thorweg. Hier vernahmen sie in größter Nähe den Hilferuf einer Frauenstimme, begleitet von einem Schalle, über dessen Entstehung kein Zweifel sein konnte.

»Bei Gott, Junge,« flüsterte Aurel seinem Begleiter zu, »das ist nicht viel besser wie in St. Giles! Ich glaube gar, irgend ein Wüthrich vergreift sich an einer spröden Dirne und will sie durch Schläge zwingen. – Höre nur diese Flüche, dies giftige Gekeif eines alten Weibes[42] – und nun wieder das flehende Gewimmer! Bei Gott, dem armen Dinge müssen wir beispringen!«

»Herr Kapitän,« fiel Gilbert ein, »trügt mich nicht mein Ortssinn, der es, wie Sie wissen, mit jedem Indianer aufnimmt, so ist der abscheuliche Lärm in dem Keller –«

»Deiner niedlichen Fee? Ha, das trifft sich ja prächtig! Geschwind, Gilbert, laß uns als Schiedsrichter, Mittler und Versöhner auftreten, und alsdann sehen, was sich zu unserm eignen Besten etwa noch thun läßt.«

Inzwischen hatten Beide den Eingang zum Keller erreicht, aus dem jetzt von neuem tobendes Gezänk, Flüche, entsetzliche Schimpfworte und das Klatschen gewichtiger Peitschenhiebe erscholl. Der gellende Hilferuf eines Mädchens übertönte noch lauter den wüsten Lärm.

Behend lief Aurel, von Gilbert gefolgt, die schmale Kellertreppe hinab, stieß mit dem Fuße eine nur angelehnte zersprungene Thür auf und trat mit der Würde und der stolzen Miene eines geborenen Herrschers in eine Höhle, die sich kein Räuber zu dauerndem Aufenthalt besser hätte wünschen können.[43]

Der Keller war gewölbt und ungeachtet eines stark glühenden Steinkohlenfeuers doch feucht und von übelriechendem Qualm erfüllt, der aus einer Menge in einen Winkel dieser widerlichen Behausung angehäufter Kraut- und Kohlköpfe und andern zum Theil faulenden Gemüses aufstieg. Zunächst dem eisernen Ofen, auf dessen Platte etwas Fettes in irdener Schüssel prägelte und die Atmosphäre noch mehr verpestete, waren an rohen in das Mauerwerk getriebenen Pflöcken eine große Menge alter abgetragener, größtentheils zerrissener Kleidungsstücke aufgehängt. Unter diesen am Boden auf etwas erhöhter Diele lag altes zerbrochenes Geschmeide von unedlem Metall, messingene Schnallen, Kettchen, Ringe, die ehedem vielleicht als goldene gekauft worden sein mochten. Auch lange Schnuren von schlechten Glasperlen glitzerten in dem trüben Lampenlicht, das in dem Kellerraume nicht eben überflüssige Helle verbreitete.

Bei Aurel's Eintritt in diese Wohnung des Elendes sah er niedergedrückt auf die feuchte Diele ein junges Mädchen von wunderbarer Lieblichkeit knieen. Ein wild blickender, offenbar berauschter Mann von athletischer Gestalt hatte sich[44] die schönen braunen Flechten des wimmernden Mädchens um seine linke Hand geschlungen, und hielt sie mit Gewalt am Boden fest. Mit der Rechten schwang er eine kurze Lederpeitsche, die er dem Trödel entnommen haben mochte, und ließ schallende Schläge auf die nackten Schultern der Unglücklichen fallen, von denen ein häßliches altes Weib die dünne Kleidung noch tiefer herabzustreifen eifrigst bemüht war, indem sie neben der Gemißhandelten kniete und immerfort rief: »So ist's Recht, Papachen! Räumt dem Ungethüm den blanken Rücken tüchtig ab, bis es klein zugibt! – Brav zugehauen – da wird die Creatur acht Tage fühlen. Und hilft's noch nicht, so fangen wir wieder von Neuem an und verstärken die Arzenei. – Heidi, das zischte, daß gleich ein rothes Bändchen über den fetten weißen Rücken lief!«

Während die verwahrloste Alte so kreischte, rann in starken Tropfen das rothe Blut von dem schönen Rücken der armen Gemißhandelten, an deren Qualen sich das häßliche Weib mit ihren frechen grauen leuchtenden Augen innig zu erlaben schien. Auch hätte der tobende Wüthrich schwerlich seine Züchtigung so bald eingestellt,[45] wäre ihm nicht Aurel mit der Riesenkraft eines heftig Erzürnten in den Arm gefallen. Gilbert ergriff die Alte und schleuderte sie verächtlich in den äußersten Winkel des Kellers. Dann kniete er neben dem gemißhandelten schönen Mädchen nieder, in dem er seine Fee vom Brunnen sogleich wieder erkannte, und umfaßte die Erschöpfte, von den harten Streichen schmählich Getroffene mit beiden Armen.

»Elender!« rief Aurel dem Berauschten zu, die Peitsche ihm entreißend und gegen ihn schwingend, indem er ihn vorn an der Brust packte. »Was hat Dir dies Mädchen gethan, daß Du es so unbarmherzig schlägst?«

Der Bewohner des Kellers – denn dieser war es – suchte sich von den eisernen Fingern des Schiffskapitäns frei zu machen, rollte wüthend die blutunterlaufenen Augen und ballte beide starkknochigen Fäuste gegen Aurel.

»Laßt los,« stotterte er, »oder – ich vergesse mich –!«

»Unvernünftiges Thier, Du hast Dich schon vergessen! Sprich, was that Dir dies arme schwache Mädchen?«

»Elwire ist widerspänstig. Aber was habt[46] Ihr darnach zu fragen?« setzte er zuversichtlicher hinzu. »Ich kann meine Tochter prügeln, so lange es mir behagt; ich kann sie lebendig schinden, wenn es mir gefällt, und Niemand hat ein Wort drein zu reden! Habt Ihr mich verstanden, Ihr –« Und der Trödler hob abermals seine Fäuste gegen den Kapitän, der ihn fest an der Jacke hielt.

In glücklichem Staunen hatte Aurel mit feurigen Blicken die wahrhaft reizende Gestalt Elwirens verschlungen, die noch immer ganz erschöpft mit blutendem Rücken am Boden saß und ihren schönen Kopf mit den aufgelösten langen glänzenden Haarflechten an Gilbert's Brust lehnte.

»Wie?« versetzte der Kapitän. »Diese unvergleichliche Schönheit ist Eure Tochter?«

»Ho, ho, ist das so verwunderlich?« fiel der Trödler ein. »Oder denkt Ihr wie das reiche Pack, das's Geld in Scheffeln mißt, blos in den Betten vornehmen Gesindels kämen schöne Kinder zur Welt? Fehl geschossen, sag' ich; die Dirne ist mein Kind und was hat der Teufel an ihr auszusetzen, he?«

»Ihr solltet Euch schämen, ein solches Meisterstück der Schöpfung so unbarmherzig zu mißhandeln,«[47] sagte Aurel, indem er Elwiren, die sich jetzt etwas erholt hatte, die Hand reichte und ihr von der schmierigen Diele aufhalf.

»Es ist der Dirne Recht geschehen,« antwortete trotzig der barbarische Vater, sich auf einen wackligen Stuhl werfend und die Arme zusammenschlagend. »Sie sollte zeigen, daß sie schön sei, und das wollte sie nicht, will sie noch nicht. Darum hab' ich sie gehauen. Morgen des Tages, beharrt sie auf ihrer sinnlosen Weigerung, werde ich ganz allein einen Rundtanz bei verschlossenen Thüren mit ihr aufführen. Ich will doch sehen, wer Herr in meinem Keller ist!«

»O retten Sie mich, edelmüthige Herren!« schrie jetzt mit verstörtem Blick die arme Gemißhandelte. »Retten Sie mich oder ich lege selbst Hand an mich! Er will mich verkaufen – Er – mein Vater!«

Die letzten Worte stieß die Unglückliche langsam, vor Entsetzen zusammenschauernd, halblaut über die bebenden Lippen.

Aurel maß den Rabenvater mit dunklem Zornesauge. Da schlich die Alte wieder aus dem Winkel hervor, wohin Gilbert's kräftiger[48] Arm sie geschleudert hatte, und erklärte keifend und unter heftigen Gesticulationen:

»Und ich bestehe darauf, daß unser Contract erfüllt wird! Handel ist Handel – da hilft kein Fluch noch Gebet davon – und das Mädchen gehört mir, denn ich habe Handgeld gegeben! Und geht sie nicht in Gutem mit mir, so laß ich sie von meinen Leuten holen. Hab' ich sie nur erst in meinem Hause, dann will ich schon mit ihr fertig werden! Es ist nicht die erste thörichte Dirne, die sich sträubt, und nachher, ei wie freundlich hat dann das feingekleidete Püppchen gelacht! Wie hat sie mir die Hand gedrückt, die sie anfangs züchtigte, und wie hat sie dem Leben seelenvergnügt zugejauchzt! Ja die Mädchen! – Man muß sie zur Erkenntniß dessen, was ihnen gut ist, zwingen, sonst lernten sie, glaub' ich, im Leben nicht, wozu sie Gott so hübsch geschaffen hat!«

Das gemeine, freche Weib, deren schamlose Worte ihr scheußliches Gewerbe nur zu deutlich verriethen, würde noch geraume Zeit die Weisheit ihres Lasterlebens ausgekramt haben, hätte ihr Aurel nicht mit so befehlshaberischem Tone zu schweigen geboten, daß sie erschrocken nur unverständliche[49] Laute murmelte und sich wieder in ihrem dunkeln Winkel niederkauerte.

»Wie heißt Ihr?« fragte jetzt der Kapitän den Trödler.

»Klütken-Hannes,« sagte der rohe Kerl.

»Wißt Ihr, Klütken-Hannes, daß Ihr das Zuchthaus verwirkt habt, wenn ich dem hohen Senat Anzeige von Eurer Handlungsweise mache?«

Der wüste Trunkenbold brummte ärgerlich in den Bart und erhob nunmehr die wild geballte Faust gegen die Kupplerin, da er mit dem Fremden, der so herrisch und kraftvoll auftrat, nicht anzubinden wagte.

»So wie ich diesen Keller verlasse,« fuhr Aurel fort, »ohne daß Ihr genau thut, was ich von Euch verlange, so seid Ihr und Eure verruchte Helfershelferinn der Criminaljustiz überliefert. Denn ich kehre in Begleitung der Stadtwache zurück! Vollzieht Ihr aber meine Befehle pünktlich, ohne das Geringste daran zu mäkeln, so will ich vergessen, was ich gesehen und gehört habe, und ich gebe Euch mein Ehrenwort, daß von dem Vorgefallenen Niemand etwas erfahren[50] soll. Wozu entschließt Ihr Euch, Klütken-Hannes?«

Ein abermaliges Brummen und unverständliches Gemurmel war die ganze Antwort darauf.

»Hör't mich an,« sagte Aurel, »und behagt Euch nicht, was ich verlange, so versucht einen Kampf mit dem Gesetz! – Ihr versprecht mir bei Allem, was Euch heilig ist, und ist Euch nichts heilig, meinethalben beim Teufel und seiner Großmutter, Eure Tochter Elwire mit keinem Finger unsanft anzurühren, noch ihr Dinge zuzumuthen, vor denen ein Vater zurückschaudern sollte! Morgen früh werde ich wiederkommen und dann für ein ehrliches Fortkommen Eurer Tochter Sorge tragen. Seid Ihr dies zufrieden?«

Klütken-Hannes stand auf und stellte sich breitbeinig vor den Kapitän hin. »Wenn Sie Mutter Lievers bezahlen wollen, bin ich's zufrieden,« sagte er. »Das Geld, was sie mir für Ablassung des Mädels gegeben hat, kann ich nicht entbehren – ich hab's nicht mehr – und wenn Sie also nicht zahlen, so wird die Elwire eine –«

»Scheusal, ich erwürge Dich, wo Du es[51] wagst, Deine gottverhaßten Gedanken in Worte zu kleiden!« rief Aurel aus und konnte sich nicht versagen, den Rabenvater neuerdings wieder an der Gurgel zu packen und tüchtig zu schütteln. »Elender, schamloser Seelenverkäufer!« fuhr er fort, »um Deine gemeinen Lüste zu befriedigen, Dich zum vernunftlosen Thiere zu erniedrigen, gibst Du Dein reines Kind jedem Wüstlinge Preis? Pfui über Dich, vermaledeiter Säufer! Die Strafe des Himmels würde ich herabrufen auf Dein sündenbelastetes Haupt, wäre ich nicht von Gottes nie schlummernder Gerechtigkeit überzeugt, daß Deine Vergehungen mit unauslöschlicher Schrift für ewige Zeiten niedergeschrieben sind.«

»Lirum larum!« versetzte Klütken-Hannes, »um den Herrgott und sein Strafregiment kümmere ich mich nicht so viel, wie um ein Barthaar! Geld, Herr, Geld, ein Sack voll blanker Drittelstücke oder junger Goldfüchse, ist mein Gott! Für, mit und durch ihn kann ich haben was ich will, für Ihren Gott aber, mein guter Herr, gibt mir der Bäcker kein Halbschillingbrod.«

Entsetzt vor dieser bodenlosen Frivolität und[52] gotteslästerlichen Versunkenheit verstummte Aurel auf einige Secunden. Dies machte dem Trödler Muth. Mit unsichern Schritten in dem dunstigen Kellerloche auf und nieder gehend, fuhr er fort:

»Zahlen, mein sehr moralischer Herr, zahlen ist bei allen Geschäften die Hauptsache! Zahle ich, so läßt mich das Gesetz in Ruhe und ich kann treiben, was mir beliebt. Da fragen Sie Mutter Lievers hier, die vordem, als ich noch jung und bei Kasse war, mit mir viele vergnügte Stunden zugebracht hat. Wenn sie pünktlich bezahlt, stört sie der hohe Senat nicht in ihrem Geschäft! Er besucht sie sogar, der hohe Senat, denn er sieht frische schlanke Mädels eben so gern wie andere Menschen von Fleisch und Bein. Und ein solides Geschäft treibt Mutter Lievers, solider ist nicht der größte Banquier in ganz Hamburg! Darum ist sie auch so erpicht auf solche geschmeidige weiße Kellerblumen, die, wie meine Elwire, noch kein heißer Sonnenstrahl versengt hat, und die in der neuen Lebensluft um so besser gedeihen, weil sie zuvor an schmale Kost gewöhnt waren.«

Während der Trunkenbold so die ganze Gemeinheit[53] seiner Gesinnung verlautbaren ließ, wollte sich die Kupplerin heimlich davonschleichen. Allein Gilbert merkte ihre Absicht und hielt sie fest.

»Nicht von der Stelle, alte Hexe!« raunte er ihr zu. »Du bist überreif zum Staupenschlage!«

Aurel zog eine Börse und warf sie dem Menschenhändler vor die Füße. »Dies, Schurke, auf Abschlag! Kaufe Dir Opium dafür, damit Du den Weheruf des Gewissens für immer tödtest!«

Der Trödler hob die Börse auf, wog sie in der Hand und sah nach, ob auch Silbergeld darin sei. Dann nickte er zufrieden mit dem Kopfe und sagte:

»Ich bin's zufrieden! Bringen Sie morgen noch zweimal so viel, gehört das Mädel Ihnen und Sie können dann mit ihr anfangen, was Ihnen beliebt. Ich mische mich nicht drein. Die Umarmungen eines so vornehmen Herrn wird mein zimperliches Töchterlein wohl nicht so unausstehlich finden, wie die im Hause der Mutter Lievers.«[54]

Mit rohem Lachen schloß Klütken-Hannes seine Bemerkungen.

Um dem demoralisirten Menschen nicht Gelegenheit zu neuen abscheulichen Expectorationen zu geben, würdigte ihn Aurel keiner Antwort. Er wendete sich vielmehr jetzt an das gemißhandelte schöne Mädchen, das mit verhülltem Gesicht zu Gilberts Füßen am Boden saß und den bisherigen Verhandlungen in tiefstem Schweigen zugehört hatte. Im Innersten erschüttert durch die schamlosen Bemerkungen des Mannes, den sie Vater nennen mußte, vermied sie aufzublicken.

»Liebe Elwire,« redete jetzt Aurel die Unglückliche mit sanfter Stimme an und legte seine Hand auf ihr gebeugtes Haupt, »liebe Elwire, können Sie Vertrauen zu mir fassen?«

Elwire ließ die Hände sinken und schlug die thränenfeuchten Augen schüchtern zu dem Kapitän auf.

»Wenn Sie mir gestatten, daß ich etwas für Sie thun darf, Elwire, so werde ich Sie einer achtbaren Familie empfehlen, in deren Schooße Sie Niemand verfolgen wird. Oder wollen Sie Ihren Vater nicht verlassen?«

Bei diesen Worten stand das Mädchen hastig[55] vom Boden auf und warf sich mit leidenschaftlicher Heftigkeit an Aurels Brust.

»O Gott, noch immer hier!« rief sie schaudernd. »Lassen Sie uns fortgehen, recht weit fort! Ich will gern Ihre Sclavin sein, nur retten Sie mich!«

Klütken-Hannes lachte. »Da hören Sie's ja,« sagte er. »Noch hat das Mordmädel Sie nicht ordentlich angeguckt und schon will sie Ihre Magd, Ihre Sclavin, Ihre Maitresse sein! Ich sag's ja, das ganze Weibervolk ist Teufelsgelichter!«

»Fassen Sie Muth, Elwire!« sprach Aurel der fieberhaft Zitternden zu. »Gern möchte ich Sie schon jetzt dieser Mördergrube entreißen, allein es ist mir nicht möglich. Noch eine Nacht müssen Sie hier ausharren in Geduld und Ergebung. Vertrauen Sie auf Gott und mein Wort, liebe Elwire! Niemand darf Ihnen ein Haar krümmen, ohne der härtesten Strafe gewiß zu sein.«

Das schöne Mädchen trat seufzend von Aurel zurück und legte stützend ihren Arm auf Gilbert's Schulter.

»Wir kommen wieder,« flüsterte ihr der Jüngling[56] zu. »Ein gegebenes Wort hat mein Kapitän noch nie gebrochen.«

»Ich hoffe, daß Sie mir späterhin werden Gerechtigkeit wiederfahren lassen, Elwire,« sagte Aurel zu dem traurigen Mädchen. »Bis morgen muß ich Sie dem Schutz aller Hilflosen empfehlen, der Ihnen gewiß einen unsichtbaren Engel senden wird. Leben Sie wohl, Elwire, und geben Sie der festen Überzeugung Raum, daß Sie in mir einen zuverlässigen Freund gefunden haben!«

Er ergriff die Hand des Mädchens. Dieses erfaßte schnell mit beiden Händen die seinige und riß sie leidenschaftlich an ihre Lippen. Dann wendete sie sich eben so heftig ab und lief nach dem Hintergrunde des Kellergewölbes, wo sie hinter einem Verschlage verschwand.

»Jetzt vorwärts, verruchtes Weib!« rief Aurel der häßlichen Alten zu. »Wir wollen Dich ein paar Gassen weit vor uns hertreiben, und wenn Du Dich unterfängst, noch einmal in dieser Nacht hierher zurückzukehren, so drehe ich Dir den Hals um, ehe es der Teufel oder der Henker thut! Marsch, die Treppe hinan, und hüte Dich, um Hilfe zu rufen!«[57]

Mutter Lievers, wie der Trödler sie nannte, mußte sich den Umständen fügen. Klütken-Hannes aber begann zu lachen, zu singen und zu springen über den guten Handel, den er gemacht hatte, und spielte mit der Börse, die ihm für längere Zeit ein ausschweifendes Leben sicherte.

Quelle:
Ernst Willkomm: Weisse Sclaven oder die Leiden des Volkes. Theile 1–5, Leipzig 1845, S. 27-58.
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Die Orestie. Agamemnon / Die Grabspenderinnen / Die Eumeniden

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Der aus Troja zurückgekehrte Agamemnon wird ermordet. Seine Gattin hat ihn mit seinem Vetter betrogen. Orestes, Sohn des Agamemnon, nimmt blutige Rache an den Mördern seines Vaters. Die Orestie, die Aischylos kurz vor seinem Tod abschloss, ist die einzige vollständig erhaltene Tragödientrilogie und damit einzigartiger Beleg übergreifender dramaturgischer Einheit im griechischen Drama.

114 Seiten, 4.30 Euro

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Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

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