1966.

[1877] Mel. Die braut spricht zu dem etc.


1.

Du Priester unsrer hütten! steh auf in unsrer mitten, und segne volk und haus, und weyh den geistes-tempel zum muster und exempel, und mach dir eine freude draus.

2.

Komm, schütte geist und feuer auf diese bastne scheuer beym zeugniß von dem blut und von den wunden-löchern so wird den Ind'schen schächern das wunden-blut zu feur und gluth.

3.

Lamm, Lamm, o Lamm! umarm es, umarme und erwarm es, es ist ein sünder-chor; theils sinds errette herzen, theils fühlen ihre schmerzen, und weinen dir ihr elend vor.

4.

Zwar sind noch manche todten in unserm braun und rothen Albanisch wilden stamm, sprich ihnen herzens-worte an dieser stätt und orte, so singen sie auch: Lamm, o Lamm!

5.

Ja, komme, Lamm! und blute, dem wilden volk zu gute, aufs Chekomeko Tuyn; gib ihm den kirchen- segen um deiner wunden wegen; und ruff dir deine sünder'rein:

6.

Mach sie zu wunden-zeugen, die nimmer können schweigen vom blut, vom bundes-blut, von deinen schmerz und peinen, von den durchbohrten beinen, der Chekomeker höchsten gut.

7.

Ja, blik auf unsre brüder, auf die erlösten glieder, als deiner wunden lohn, und sieh dir auch aus andern verruchten Mahikandern gesteine aus in unsre cron.

8.

Die Wampanosche glieder, die denn so hin und wieder mit vor dem Lämmlein stehn, versiegle vor dem bösen, und lasse sie genesen, weil sie so sehr zun wunden flehn.[1877]

9.

Gib uns den ewgen segen von deiner wunden wegen; beblute haus und herz; erreg in dieser hütte, in deiner diener mitte, nach deinen wunden manchen schmerz.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1877-1878.
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