2004.

[1903] Mel. Wie schön leuchtet der etc.


1.

Lamm! deines herzens herzlichkeit und deine liebs-empfindlichkeit die ist wie ganz unglaublich: dein treiben ist ein ganzer trieb, dein lieben eine ganze lieb, und alles unbeschreiblich. Nun ich will mich lieber beugen, stille schweigen, wunden saugen, mit hand, mund und herz und augen.

2.

Und ihr geschwister beuget mich, vor scham und freuden wüßte ich beynahe nichts zu sagen. Ich seh das liebste Lämmlein an, was es aus sündern machen kan, das darf kein mensche wagen. Ich thu dazu noch die bitte: Geist und hütte, samt der seele, bleiben ein gefaß voll öle.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1903.
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