2009.

[1905] 1.

Mutter! du erfreust dich doch bey den undankbaren herzen deiner mit so vielen schmerzen aufgesuchten Heiden noch, daß noch volk in diesen tagen leib und leben dran mag wagen.

2.

Merkt ihr nicht, ihr wüsteneyn! auf was hoffnung von belohnung eure finsterniß zur wohnung unserm volk kan träglich seyn? O ihr Terra-firma saaten! ihr solt eben doch gerathen.

3.

Fremdlinge von dieser welt, o du wolke treuer zeugen! laßt uns vor dem Lamme beugen; und dann über unserm feld seinen gnaden-bogen sehen, der uns anfängt aufzugehen.

4.

O ihr wagen Israel! die ihr aus den kirch-gewenden ausgeht an der erden enden wie das rad Ezechiel, laßt nur eure körner streuen, ihr sollt euch der garben freuen.

5.

Trost der Heiden! nim uns mit zu gezeugen deiner ehre; aber dein erbarmen kehre sich dafür zu unsrer bitt, daß die schönen Heiden-saaten allenthalben wohl gerathen.[1905]

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1905-1906.
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