2026.

[1914] Mel. In dulci jubilo.


1.

Wenn ein verlorner grosch, den sich der mann erdrosch, seine frau turbiret, und eh ein licht verlosch, durchs haus wird ausgespüret, weil man mit dem licht in die winkel kriecht, bis der grosche liegt;

2.

Da denkt, wie weh es thut getreuer eltern muth,[1914] die welt durchfahren, wenn sie ihr fleisch und blut nicht wissen zu bewahren! gerne brächten sie auch mit vieler müh es in pfleg und zieh.

3.

Wenn fremde elend seyn, so trägt sie die Gemein: wenn sie in ihr glükke nicht wollen willgen ein, so schikt sie sie zurükke; aber läßt nicht zu, daß man ihre ruh ihnen stöhren thu.

4.

Zumal wenn so ein klein blut-wunden-fischelein in dem elemente sich läßt so selig seyn, als es ein iedes könte. Hol' dir, Lämmelein! deine fischelein nach einander 'rein.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1914-1915.
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