Ballonführung

[57] Ballonführung. Der Freiballon ist nur in der Vertikalen nach dem Willen des Führers zu lenken.

Die Ballonführung besteht darin, den Freiballon in möglichst langsamer Steigung nach möglichst langer Zeit (bei Einbehaltung des Bremsballastes für die Landung) die größte Höhe erreichen zu lassen, die der Ballon erreichen kann. Ist er bei dieser Höhe einmal angelangt, so ist die eigentliche Fahrt beendet, denn nach kurzer Zeit sinkt der Ballon infolge Diffusion des Traggases, und die Landung ist nicht mehr aufzuschieben. Möglichst lange Fahrtdauer ist vom Ballastverbrauch abhängig, während die Art der Füllung ohne Einfluß ist. Lediglich in[57] bezug auf das Ueberwerfen (s. Ballast) tritt die Ueberlegenheit des Wasserstoffballons zutage, weil sich die Ballastgabe durch ihr Verhältnis zur Belastung bemißt, das aber nach dem spezifischen Gewicht bei Wasserstoff einen um 70% günstigeren Wert ergibt. Ueber die Art und Größe der Vertikalbewegungen unterrichten den Führer die Balloninstrumente.

Béjeuhr.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 57-58.
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