Bogenschnitt

[176] Bogenschnitt, eine Methode der Punktbestimmung, deren graphische Lösung dadurch erfolgt, daß von zwei oder mehr gegebenen Punkten Pa Pb aus mit gemessenen Strecken sa sb als Halbmesser Kreisbogen beschrieben werden, durch deren Schnitt der Punkt Pn gewonnen wird (vgl. die Figur). Sind die Koordinaten der Punkte Pa Pb gegeben ya xa, yb xb, und sollen die Koordinaten yn xn von Pn berechnet werden, so können aus den drei Seiten des Dreiecks Pa Pb Pn alle dazu erforderlichen Elemente abgeleitet werden (vgl. Punktbestimmung). Die Aufgabe findet gelegentlich Anwendung bei Kleinmessungen oder Stückvermessungen (s.d.). Muß diese Bestimmung für wichtigere Kleinpunkte angewendet werden, so soll nach den Vorschriften der preußischen Vermessungsanweisung IX [1] eine Ausgleichung vorgenommen werden.


Literatur: [1] IX. Anweisung für die trigonometrischen und polygonometrischen Arbeiten bei Erneuerung der Karten und Bücher des Grundsteuerkatasters, Berlin 1894, S. 335, und Gauß, Die trigon. u. polygon. Rechnungen in der Feldmeßkunst, Halle 1893, S. 107; Jordan, Handbuch der Vermessungskunde, 6. Aufl., Stuttgart 1904, 2. Bd., S. 280.

Reinhertz.

Bogenschnitt
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 176.
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