Carbolineum

[422] Carbolineum, Destillationsprodukt des Steinkohlenteers, dünnflüssig, von lasierend brauner Farbe, zum Konservieren von Holzobjekten, die der Einwirkung der Witterung ausgesetzt sind, angewendet.

Die Angaben über die Herstellung des Carbolineums sind verschieden. Berger untersuchte Carbolineum Avenarius und äußert sich, daß solches, wenn auch die in demselben vorhandenen Bestandteile des Steinkohlenteeres eine gewisse konservierende Wirkung besitzen, dieselbe doch im Vergleiche mit Steinkohlenteer bedeutend geringer ist, da eben die Teersäuren (Karbolsäure) zum größten Teile entzogen sind, also gerade die für die Konservierung wichtigsten Bestandteile fehlen. Dieser Uebelstand ist durch den Zusatz von Chlorzink nicht ausgeglichen. Die mit: Carbolineum gemachten Anstriche verblassen nach einiger Zeit; Oelfarbenanstriche dürfen auf denselben nicht gemacht werden, da das Carbolineum durchschlägt. Farbige Carbolineumsorten, die jetzt im Handel vorkommen, sind Teeröle (auch Lösungen von Kolophonium mit Körperfarben gemischt) von sehr geringer Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse. Die Preise schwanken zwischen 14 und 30 ℳ., je nach dem Ursprungsorte.


Literatur: Zeitschr. für Berg-, Hütten- u. Salinenwesen, Bd. 38, S. 265.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 422.
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