Dargmoor

[666] Dargmoor, in den Küstengegenden Norddeutschlands und Hollands vorkommende Moorbildung, die zu den Niederungs-(Grünlands- oder Wiesen-) Mooren zu zählen ist und teils oberirdisch, teils als Unterlage von Hochmooren und Marschländereien auftritt.

Die Moorsubstanz besteht vorwiegend aus Resten von Phragmites (Dachrohr), woraus auf deren Charakter als Süßwasserbildung zu schließen ist. Wo gleichwohl eine Ueberlagerung des Dargmoors mit Seeschlick vorkommt, ist dies aus den im Lauf der Zeit nicht selten vorkommenden Aenderungen der Küstenlinie (Vordringen des Meeres ins Binnenland) zu erklären. Die nur wenig zerfetzte, eine deutliche Struktur zeigende Moorsubstanz hat eine gelbbraune Färbung; an der Luft wird der Dargmoor allmählich schwarz unter Verlust der Struktur. Seine Verwendung zu Brenntorf wird meistens durch einen hohen Gehalt an Schwefelverbindungen beeinträchtigt. Für die Kultur kommen Dargmoore gleichfalls nur wenig in Betracht.

Drach.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 666.
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